Hussein Chalayan
Hussein Chalayan (1970, Nikosia) ist bekannt für seine engagierte und poetische Mode. In seinen Kollektionen, in denen er neue Technologien mit alter Handwerkskunst verbindet, verschwimmt die Grenze zwischen Kunst, Architektur und Design. In der Installation Afterwords (2000), einem seiner bekanntesten Designs, bringt er die Welt der Mode und die der Kunst zusammen. Diese Installation, in der Wohnzimmermöbel in Kleidungstücke und Accessoires verwandelt werden, bezieht sich auf Erinnerungen aus der Kindheit des Designers. Als Zyperntürke, der in Zypern und Großbritannien aufwuchs, bezieht sich Chalayan hier auf die Not der Flüchtlinge des Kosovokriegs (1998/99), die schnell die Flucht ergreifen mussten und nur wenig mitnehmen konnten. Im Film sieht man die letzte Szene der Präsentation seiner Herbst/Winter-Kollektion des Jahres 2000, bei der die Metamorphose der Möbel erstmals gezeigt wurde und sich die Sitzbezüge in Kleider und der Couchtisch in einen Rock verwandelten. In dem Stück aus seiner Herbst/Winter-Kollektion 2002 Ambimorphous findet man eine Collage reich dekorierter Ethnostoffe. Die Arbeit ist Teil einer Serie, bei der es um den Austausch zwischen den Kulturen geht und bei der von einem Stück zum nächsten eine allmähliche Verwandlung von traditionell türkischer Kleidung zu einem westlich geprägten schwarzen Kleid stattfindet.