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Die neue Präsentation von Werken aus der Mudam Sammlung wird vom 30. Juni 2023 bis zum 18. Februar 2024 gezeigt werden. Für diese Ausstellung wurden zwei externe Kuratoren eingeladen, die Fotografin Shirana Shahbazi (1974, Teheran) und der iranische Autor, Kritiker und unabhängige Ausstellungsmacher Tirdad Zolghadr (1973, Iran). Mit dieser Einladung öffnet sich das Museum einem kritischen neuen Blick auf seine Sammlung und bereichert sich so um eine neue Lesart seiner Werke.
Shirana Shahbazi und Tirdad Zolghadr gründeten 2005 gemeinsam mit Manuel Krebs (1970, Bern) das Künstlerkollektiv Shahrzad, in dem sie sich mit den Ideologien der Globalisierung auseinandersetzen, insbesondere mit dem Verhältnis von Orient und Okzident im Kontext des großen Ganzen der Geopolitik. Der Blick von Shirana Shahbazi und Tirdad Zolghadr auf die Werke des Mudam mag auch eine Reflexion über die Zukunft einer Sammlung zeitgenössischer Kunst anregen, die sich, um relevant zu bleiben, den aktuellen Debatten stellen muss und permanent ein Ort des Nachdenkens bleiben muss, um nicht in seiner eigenen Vergangenheit zu erstarren.
Shirana Shahbazi (1974, Teheran) studierte zunächst Fotografie an der Fachhochschule Dortmund, dann an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Ihre Arbeit wurde in zahlreichen Institutionen in Einzelausstellungen gezeigt, wie im Kunsthaus Hamburg (2018); Instituto Svizzero, Mailand (2018); Museum Fotogalleriet, Oslo (2017); KINDL, Berlin (2017) und Kunsthalle Bern (2014). Im Jahr 2005 nahm sie an der 51.Biennale in Venedig teil. Ihre Werke sind Teil der Sammlungen der Tate Modern, London; Centre Pompidou, Paris; Guggenheim Museum, New York; MoMA, New York und Migros Museum, Zürich und anderer. 2019 war sie Preisträgerin des Meret- Opppenheim-Preises. Sie lebt und arbeitet in Zürich.
Tirdad Zolghadr (1973, Iran) ist unabhängiger Kurator, Kunstkritiker und Schriftsteller. Seine Beiträge werden regelmäßig in den Zeitschriften Frieze und Cabinet veröffentlicht. Er ist Autor von Romanen und Essais wie Traction (2016) oder, gemeinsam mit Nav Haq, Lapdogs of the Bourgeoisie – Class Hegemony in Contemporary Art (2010). 2005 war er Ko-Kurator der Biennalen von Taipei und Sharjah. 2009 wurde er zum Kommissar des Pavillons der Vereinigten Arabischen Emirate auf der Biennale von Venedig ernannt. Von 2016 bis 2020 war er assoziierter Kurator im KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Seit 2017 ist er künstlerischer Leiter der Sommerakademie Paul Klee in Bern. Er lebt und arbeitet in Berlin.