Thomas Struth
Der Fotograf Thomas Struth (1954, Geldern) hat als eine der zentralen Figuren der Düsseldorfer Fotoschule der dokumentarischen Fotografie neuen Schwung verliehen. Seine Arbeit inspirierte mehrere Generationen von Fotokünstlern, die sich mit konzeptuellem Ansatz gesellschaftlichen und landschaftlichen Themen widmeten. Die hier prasentierten Arbeiten stammen aus der Reihe „Museum Photographs“, die er 1989 begann und in der er hauptsächlich der menschlichen Figur seine Aufmerksamkeit schenkt. So hat er die Beziehung zwischen den Besuchern und der Kunst in den bedeutendsten Museen der Welt verewigt. Die Abbildung von Betrachtern von Meisterwerken der Malerei erzeugt einen theatralischen Eindruck und lässt zwei verschiedene Zeitebenen miteinander in einen Dialog treten: die der Malerei und die der Betrachter. So entsteht eine gegenläufige Bewegung, die die Gemälde aus der Vergangenheit in die Gegenwart projiziert und die Museumsbesucher zurück in die Geschichte schickt. Dabei lost sich die Grenze zwischen malerischer Darstellung und fotografischer Abbildung auf. Der Raum außerhalb des Gemäldes und die Malerei selbst vereinigen sich zu einer neuen ästhetischen Wirklichkeit.