Eine Fantasie von Jean-Charles de Quillacq (1979, Parthenay) besteht darin, eine intime, ja erotische Beziehung zu seiner Arbeit und den sie Betrachtenden herzustellen, indem er seinen Körper ganz unmittelbar ins Zentrum seiner Installationen, Skulpturen, Performances und Filme rückt.

Die interaktive Performance The Stand-In findet an mehreren Nachmittagen in einem abgeschiedenen Raum des Museums statt. Über eine Dauer von sechs Minuten steht Quillacq, eine Maske tragend, vollkommen den Wünschen eines Besuchers oder einer Besucherin zur Verfügung, die mit ihm machen können, was sie wollen. Im Gegenzug bekommt der Künstler einen Gipsabdruck von der Nase des Besuchers oder der Besucherin. Diese Nasen sammeln sich allmählich in der Ausstellung, als Andenken an die flüchtigen Begegnungen zweier Menschen, die durch sperrige, ihre Gesichter bedeckende Prothesen teilweise maskiert und anonymisiert wurden, was ihre Körper umso wichtiger erscheinen lässt.