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Vue de l'exposition "Parcours Biennale De Mains de Maîtres / Mudam Luxembourg", 22.11 – 27.11.2023 Mudam Luxembourg © Photo : Sven Becker | Mudam Luxembourg
Parcours Biennale De Mains de Maîtres / Mudam Luxembourg

Gruppenausstellung

Im Rahmen der Biennale De Mains de Maîtres Luxembourg 2023 entsteht ein einzigartiger Dialog zwischen Letizia Romaninis (1980, Esch-sur-Alzette) jüngster Serie Lux Field (2023) und Didier Marcels (1961, Besançon) Skulptur Sans titre (Labours) (2006-2007) aus der Sammlung des Museums. Beide Werke zeichnet eine unmittelbare Verbindung zur Natur aus: Das eine fängt Bilder ein, die in der Zeit stehengeblieben zu sein scheinen, während das andere ein von Menschenhand gestaltetes Landschaftsfragment fixiert. Durch das Spiel mit Kontrasten in Bezug auf den Maßstab und die verwendeten Materialien fordern die Werke uns auf, unser Verständnis der Realität zu hinterfragen.

Im Rahmen ihres Lux Field-Projekts ist Letizia Romanini entlang der luxemburgischen Grenze in ihrer gesamten Länge gewandert. Während der Wanderung hat sie verschiedene kleine und alltägliche Spuren gesammelt, die sowohl für die Natur als auch den menschlichen Umgang mit dieser stehen – Äste, Steine, Angelhaken, Metalldrähte. Parallel hat sie die Region mit ihrer Kamera kartiert. Aus diesem Bildarchiv sind später kleinformatige Landschaften entstanden, die sie in Gestalt von Strohmarketerie – einer Geduld und Sorgfalt erfordernden Handwerkstechnik aus dem 17. Jahrhundert – in ihrem Atelier gefertigt hat. Die Werke von Didier Marcel wiederum finden ihre künstlerische Inspiration in den prosaischen Elementen seiner unmittelbaren Umgebung. Im Fall von Sans titre (Labours) handelt es sich um ein frisch gepflügtes Feld, das maßstabsgetreu nachgebildet und in eine monumentale Skulptur übersetzt wurde.

Die individuellen Ansätze der beiden – das kunstvolle Arrangieren von Strohhalmen auf der einen Seite, das Erschaffen lebensgroßer Skulpturen auf der anderen – beruhen auf einer reinen Beobachtung, die Realität in eine stilisierte Darstellung überträgt. Diese schließt zwar jede menschliche Form aus, bewahrt jedoch deren implizite Spur. Während in Didier Marcels domestizierter Natur die Vorstellungswelt der Vorstadt und der Nationalstraße auftaucht, changieren Letizia Romaninis existenzielle Landschaften zwischen An- und Abwesenheit.