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Führung & Vortrag | Samuel Bianchini: KI und künstlerisches Schaffen

Wann

Mit Samuel Bianchini

Künstler und Forscher, EnsAD

Sprache

Französisch

Freier Eintritt

Anmeldung erforderlich

18:00 – 18:45: Führung durch die Ausstellungen Radical Software: Women, Art & Computing 1960–1991 und Agnieszka Kurant: Risk Landscape.

19:00 – 20:30: Vortrag: Kunst machen mit KI: Potenzial und Grenzen des Kunstschaffens mittels KI
Samuel Bianchini, Künstler und Forscher, EnsAD

Künstliche Intelligenz ist heute nicht nur in aller Munde, sondern wird in vielen Lebensbereichen zunehmend präsenter. Sei es auf der Arbeit, in der Freizeit, in Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung, sei es im Transportwesen, in den Medien oder in unseren sozialen Beziehungen – unsere Welt ist mehr und mehr von Digitaltechnik geprägt und wird sogar von ihr bestimmt. So entstehen vielfältige Einsatzgebiete einer KI, die hauptsächlich auf hoher Rechenleistung und Unmengen von in Netzwerken und auf Servern gesammelten und reproduzierten Daten beruht.

Doch wie steht es dabei um die Kunst? Wenn generative KI realitätsnahe Medien produziert (Text, Ton, Bilder und Videos) oder KI-gestütztes Design am Computer mehr und mehr um sich greift, was bedeutet das für das Konzipieren und Realisieren von Kunstwerken? Kunstwerke, die mittels KI geschaffen wurden, beschränken sich nicht auf digitale Formate – wie können wir vorschnelle Schlüsse vermeiden und die Fähigkeit der Kunst erhalten, neue sinnliche Wahrnehmungsformen zu erproben und neue ästhetische Erfahrungen zu ermöglichen? Wie können wir – vergleichbar mit der Robotik – mit diesen größtenteils softwarebasierten Produkten umgehen, ohne die Materialität unserer Welt preiszugeben?

Wie können wir mit dieser maschinellen Macht zurechtkommen und die notwendigen ökologischen Schritte einleiten, um sie mit der „natürlichen Intelligenz“, die uns umgibt, in Einklang zu bringen? Wie können wir uns neue Kunstformen vorstellen, die nicht rigide sind, sondern sich mit der sie umgebenden Welt weiterentwickeln? Samuel Bianchini schöpft aus seiner praktischen künstlerischen Erfahrung und stellt anhand zahlreicher Beispiele seine Vision des Kunstschaffens mit (oder gegen) KI dar und beantwortet all diese Fragen. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch statt.


Biografie

Samuel Bianchini ist Künstler und forscht an der École nationale supérieure des Arts Décoratifs (EnsAD) – Université Paris Sciences et Lettres (PSL). Er leitet die Forschungsgruppe Reflective Interaction des EnsadLab zu interaktiven Tools und war Co-Inhaber des Lehrstuhls für Kunst und Wissenschaft (2017–2023), der von der École polytechnique (Saclay) und der Fondation Daniel und Nina Carasso gestiftet wurde.

Seine Werke wurden bereits in über 100 Sammelausstellungen sowie 20 Einzelausstellungen in Europa und auf der ganzen Welt gezeigt. In seiner künstlerischen Arbeit verfolgt er das Prinzip einer „operativen Ästhetik“ und rückt physische sowie symbolische Prozesse in den Fokus – in der Öffentlichkeit, in unterschiedlichen Kontexten und in Echtzeit – und lädt so dazu ein, zu beobachten, nachzudenken und selbst tätig zu werden.

Das theoretische Werk von Samuel Bianchini steht in engem Zusammenhang zu seinem kreativen Schaffen. Er organisiert regelmäßig Konferenzen und war Mitherausgeber diverser Publikationen, die u. a. bei den Éditions du Centre Pompidou, MIT Press, Naima, Riverside Architectural Press, Birkhäuser, Hermes, Les presses du réel, Springer sowie Sternberg Press erschienen sind. Für die Association française pour l’Intelligence Artificielle hat er das Dossier „IA & Création artistique“ herausgegeben.