Tuning Tanpura | Eine wortlose Einführung zur Tanpura – Ergründung der Funktionen eines Klangobjekts im Spiel
- Wann
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– - Wo
- Mudam Level 0: East Gallery
- Im Rahmen der Ausstellung
- Zugang zur Veranstaltung
Im Eintrittspreis inbegriffen
- Anmeldung erforderlich
- Weitere Informationen
visites@mudam.com
t +352 453785–531
Im Rahmen der Ausstellung von Dayanita Singh im Mudam laden wir Sie zu der klanglichen Aktivierung des Museum of Tanpura (2021) ein, das zu den jüngsten „Museen“ der Künstlerin zählt.
Für dieses bis dato einzigartige Event rund um die Installation hat das Mudam den Sound- und Performancekünstler Rajivan Ayyappan eingeladen, die innerhalb von Singhs Installation präsentierte Tanpura zu stimmen und ihr einen für diesen üblicherweise stillen Raum eine geeigneten Klang zu verleihen.
Die Tanpura ist ein Saiteninstrument, das in seiner Form an die weithin bekannte Sitar erinnert, und stellt eine wichtige Komponente der klassischen indischen Musik dar. Sie wird zur Produktion eines harmonischen Bordun-Tons verwendet, der als Basis und Unterstützung für die gesangliche Melodie oder ein anderes Instrument dient. Während der Tanpura im Allgemeinen eine unterstützende Funktion zukommt, verleiht Singh ihr in ihrer Installation eine „führende Rolle“.
An die Aktivierung schließt sich eine kurze Frage-Antwort-Runde an.
Biografie
Rajivan Ayyappan ist ein unabhängiger Soundkünstler und -designer. In seiner Arbeit konzentriert er sich vor allem auf räumlichen Soundexperimente. Zur Erweiterung des Materials für seine Arbeit wählt er frei improvisierte Live-Performances, die nicht aufgezeichnet werden, alternativ widmet er seine Zeit aufgezeichneten Kunstwerken, Sounddesign, Field Recording, Bildhauerei und Zeichnung.
In seiner Kindheit lernte er vor allem von seinem Vater, einem visuellen Künstler; im Alter von vier bis 17 Jahren studierte er südindische Musik (Gesang und Percussion). Im Anschluss an sein sechsjähriges Studium der visuellen Kommunikation am National Institute of Design in Ahmedabad veranlassten seine traditionellen Fertigkeiten, sein Interesse für Typografie und Schriftdesign sowie seine Beschäftigung mit der Geschichte der bildenden Künste ihn, seiner Laufbahn als Musiker eine neue Richtung zu geben, und er unternahm ausgedehnte Reisen durch Indien, bei denen er die Heterogenität indischer Klangumgebungen und indischer Soundkultur verinnerlichte.
Zuletzt komponierte er die Originalmusik für Pont Invisible (2022) und zeichnete verantwortlich für das Sounddesign und die Originalmusik von Blast (2020), Undo (2017) und Form of a motion (2018). Dabei handelt es sich um choreografische Arbeiten von VEDANZA Artists International, die er in Zusammenarbeit mit Emanuela Iacopini entwickelt hat.
Ebenso stammen die musikalischen Kompositionen und das Sounddesign für die Stücke AppHuman (2020) und La Dispute de Marivaux (2018) unter der Regie von Sophie Langevin, produziert vom Grand Théâtre und dem Théâtre National Luxembourg, von Rajivan Ayyappan. Außerdem hat er die Live Room Series (2016 – 2021) ins Leben gerufen und kuratiert. Bei den monatlichen Veranstaltungen dieser Live-Kunst-Reihe in Luxemburg hatte die Öffentlichkeit die Möglichkeit, verschiedenste Künstler*innen in entspannter, zwangloser Atmosphäre live bei der Arbeit an ihren Performances zu erleben.
Aktuell wirkt Rajivan Ayyappan an einem Projekt von TILT Records, einem internationalen Soundarchiv, mit. Er ist Mitbegründer von VEDANZA Artists International in Luxemburg, wo er gerade im Rahmen einer Residenz lebt und arbeitet.