Mudam x Luxembourg Art Week | The Programming of Beauty: The Long-Lasting Utopias of Digital Art
- Wann
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- Öffentlich
- Mudam Talk mit Margit Rosen
Moderiert von Sarah Beaumont
- Sprache
Englisch
Als in den späten 1940er-Jahren die Welt von der Existenz sogenannter „Denkmaschinen“ erfuhr, faszinierte dies nicht nur Wissenschaft und Industrie. Obwohl nur wenige Menschen direkten Zugang zu Computern hatten, entstanden ab den 1950er-Jahren in den Rechenzentren von Hochschulen, Forschungszentren und Konzernen vielfältige künstlerische Formate – von Bildern und Skulpturen bis hin zu Filmen und Choreografien. Der Computer versprach den Künsten eine Welt neuer Formen, der Rationalität und Planbarkeit von Kreativität sowie gesellschaftliche Relevanz durch die Mitwirkung an einer unsichtbaren, alles erfassenden technischen Revolution. Die etablierte Kunstwelt allerdings reagierte zunächst zurückhaltend. Doch Kunsttheoretiker wie Umberto Eco sahen Anfang der 1960er-Jahre in diesen Werken „epistemische Metaphern“, die den Beginn einer umfassenden technischen und wissenschaftlichen Transformation zeigten, welche Auswirkungen auf alle Lebensbereiche haben würden. Auch der deutsche Philosoph Max Bense verwies auf die Möglichkeit der „Programmierung des Schönen“ und der französische Soziologe Abraham A. Moles, legte nahe, dass der hohe Bedarf der Industriegesellschaften nach Kunst nur durch automatisiert erstellte Werke gedeckt werden könnte. Die Präsentation beleuchtet die Werke und Utopien der frühen experimentellen Verwendung von Computern in den Künsten und zeigt die vielfältigen Bezüge zu aktuellen Debatten auf, etwa im Hinblick auf die Verwendung von Künstlicher Intelligenz in der Kunst.
Biografie
Margit Rosen studierte Kunstgeschichte, Politikwissenschaft, Philosophie und Medienkunst an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) und der Universität Paris I (Panthéon-Sorbonne). Seit 2016 ist sie Leiterin der Abteilung Sammlungen, Archive & Forschung am ZKM. Margit Rosen lehrte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, der Central Acadademy of Fine Arts (CAFA) Beijing und ist Dozentin des Masterstudiengangs MediaArtHistories an der Donau-Universität Krems. In den Jahren 2011 und 2013 war sie Gastprofessorin an der Kunstakademie Münster tätig, 2024 als Gastprofessorin an der Università degli Studi di Milano. In ihrer Forschung, Publikationstätigkeit sowie kuratorischen Arbeit widmet sie sich der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, insbesondere derGeschichte und Ästhetik der elektronischen Künste.
