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Mudam Talk: Into a new world. Xanti Schawinsky’s stage work between the Bauhaus and Black Mountain College

Wann

Sprache

Englisch

Gebühr

10€/Person  
Freier Eintritt für Studierende/Kulturpass

Anmeldung erbeten

mudam.com/rsvp-mudam-talk   
t +352 453785-531

Mit Sigrid Pawelke, Raphael Gygax (Kurator der Ausstellung Xanti Schawinsky: Play, Life, Illusion  a Retrospective + Monster Chetwynd: Xanti Shenanigans) und Torsten Blume (Herausgeber des Buches Xanti Schawinsky. Play, Life, Illusion)


Programm

18:00  18:30: Ausstellungsführung 'Die Highlights des Kuratos', mit Raphael Gygax (in den Galerien in -1)
18:30  19:00: Vortrag von Sigrid Pawelke (Auditorium)
19:00  19:30: Gespräch zwischen Sigrid Pawelke und Torsten Blume, Moderation Raphael Gygax (Auditorium)
19:30 – 20:00: Q&A mit den Besuchern (Auditorium)


Um die multidisziplinäre Arbeit Xanti Schawinskys zu verstehen, ist es notwendig, sich seine Bühnenwerke genauer anzuschauen, und hier jenes, das auch heute noch eine Rolle spielt: das Spectodrama Play Life Illusion, das er 1936 am Black Mountain College entwarf, war das erste Multimediastück überhaupt und war seiner Zeit um etwa 30 Jahre voraus, bevor in New York im Armory im Jahre 1966 das legendäre Stück 9 Evenings: theater end engeneering aufgeführt wurde.

Xanti Schawinsky kam in den frühen 1920er Jahren an das innovative Bauhaus in Weimar. Mit seinen zahlreichen Talenten in den Bildenden und den Bühnenkünsten, in der Musik und im Sport gelang es ihm schnell, dort eine zentrale Rolle zu spielen, indem er seine ersten Bühneproduktionen realisierte. Später, in den 1930er Jahren, als er am Black Mountain College unterrichtete, entwickelte er die ersten multimedialen Bühnenwerke überhaupt. Spectodrama ist ein rein visuelles Bühnenstück, bei dem es um optische und akustische Konzepte geht, um Konstruktion und Technologie.

Um sich dieses sein innovativstes Bühnenstück besser vorstellen zu können, wird ein Auszug der audiovisuellen Diashow präsentiert werden, die aufgrund der Forschungen von Eva Diaz rekonstruiert werden konnte, neben Videointerviews mit ehemaligen Studenten am Black Mountain College, die von Sigrid Pawelke 2010 durchgeführt wurden und die dazu beitragen, eine lebhaftere und lebensechte Vorstellung seiner Arbeit zu bekommen.


Biografien

Dr. Sigrid Pawelke ist eine deutsche Kuratorin, Performance- und Kunsthistorikerin, die derzeit an der Kunsthochschule ESÄ im französischen Tourcoing unterrichtet. Pawelke hat sich auf städtische Kunstprojekte und solche im Bereich der Ökologie spezialisiert. Sie arbeitete im PS1 Center of Contemporary Art in New York, an der Fondazione Pistoletto in Biella, für das Beirut Street Festival, die Nuit Blanche in Paris und die Manifesta in Marseille. Pawelke interessiert sich insbesondere für die soziale und ökologische Bedeutung ihrer Projekte und Interventionen. Sie arbeitet mit Künstlern wie Jochen Gerz, Lucy und Jorge Orta, Michelangelo Pistoletto und anderen. Sie hielt Vorlesungen zum Körper in Kunst und Gesellschaft sowie zur Performance in Theorie und Praxis an der Sorbonne Nouvelle Paris III, Paris VIII und Parsons Paris, und unterrichtete Kunstgeschichte an der Kunsthochschule in Aix-en-Provence. Als Spezialistin zum Bauhaus und zum Black Mountain College, veröffentlicht sie auf internationaler Ebene und ist aktiv durch zahlreiche Vorträge und Performanceworkshops an Institutionen wie dem Centre Pompidou Paris, dem KW Institute for Contemporary Art Berlin, dem Bauhaus Dessau, der Università Ca' Foscari in Venedig und dem PRATT Institute in New York. Das interdisziplinäre Projekt UNLIMITED BODIES, das sie 2019 gemeinsam mit dem Choreographen Dimitri Chamblas konzipierte, war Teil der PERFORMA 19 Biennale in New York.

Dr. Raphael Gygax (1980) ist ein im schweizerischen Locarno basierter Kunsthistoriker, Kurator und Autor. Er studierte Kunstgeschichte, Film- und Theaterwissenschaften an den Universitäten Bern und Zürich. Zwischen 2003 und 2019 war er Kurator am Migros Museum für Gegenwartkunst in Zürich, wo er zahlreiche Ausstellungen organisierte und Leiter der Publikationsabteilung war. 2019 bis 2023 leitete er das Programm Bachelor Fine Arts, das größte Ausbildungsprogramm für Künstler in der Schweiz mit über 180 Studenten, sowie stellvertretender Leiter am Department Fine Arts an der Kunsthochschule in Zürich. 2023 kuratierte er das jährliche Ausstellungsprogramm des Museo Casa Rusca in Locarno. 2024 wurde er außerdem zum Curator-at-large am Kunsthaus Zürich ernannt. Als unabhängiger Kurator, der Ausstellungen in Zürich, London, Paris, Luxembourg, Locarno und New York organisiert hat, hat er auch mehrere Lehraufträge an verschiedenen Universitäten inne und ist als Beirat in mehreren Institutionen tätig, wie z.B. in der Kunsthalle Stavanger, Norwegen. Er verfasst regelmäßig Beiträge für Kataloge und Kunstzeitschriften, darunter das frieze Magazine. 2013-2015 war er kuratorischer Beirat der Abteilung Focus and Life der Frieze Art Fair London und New York und 2016-17 Kurator für Frieze Projects, das non-profit Programm für künstlerische Aufträge der Frieze Art Fair in London. 2016 wurde er als einer der einflussreichsten jungen Kuratoren in Europa genannt.

Torsten Blume ist wissenschaftlicher und künstlerischer Mitarbeiter der Stiftung Bauhaus Dessau. Er ist als Kurator, Szenograf und Choreograf tätig. Seit 2007 arbeitet er an dem Projekt Play Bauhaus mit Tanz- und Bewegungsinstallationen, Workshops, Texten und Ausstellungen. Er ist Herausgeber der Buchpublikation Xanti Schawinsky. Play, Life, Illusion, einer Retrospektive in Buchform, die sich auf den Titel einer Performance bezieht, die Xanti Schawinsky 1936 mit Studenten des Black Mountain College entwickelt hatte. Das Buch umfasst autobiografische Texte und Briefe zu Leben und Werk des multimedialen Künstlers und Designers.

Xanti Schawinsky, ‘Spectodrama – 8 (building tensional)’, 1925-1937. Collage on cardboard. 40,5 x 51,5 cm
Xanti Schawinsky, ‘Spectodrama – 8 (building tensional)’, 1925-1937