Im Gespräch mit der Künstlerin Hana Miletić
- Wann
-
– - Was
- Öffentlich
- Wo
- Mudam Galerien Ebene +1
- Im Rahmen der Ausstellung
- Sprache
Englisch
- Zugang
Kostenloser Eintritt und offen für alle
Für Radio Luxembourg: Echoes across borders – Neue Sammlungspräsentation lädt Sie das Mudam ein zu einer Gesprächsreihe, die die Stimmen hinter den Kunstwerken erkundet: Künstlerinnen, deren Praxis Skulptur, Materialität und die Erzählungen in ihren gewählten Medien in den Mittelpunkt stellt.
In diesen Gesprächen werden die Künstlerinnen ihre Perspektiven auf ihre Arbeitsprozesse, ihre Inspirationsquellen und die Art und Weise teilen, wie ihre Werke kulturelle, soziale und politische Geschichten reflektieren. Von der Umgestaltung gefundener Objekte über die Neuinterpretation traditioneller Handwerkstechniken bis hin zu materiellen Hinterlassenschaften aus der Industrie und aktuellen ökologischen Fragestellungen bieten diese Talks die einzigartige Gelegenheit, neue Arbeiten sowie bereits in der Mudam-Sammlung vertretene Werke zu entdecken.
Mit besonderem Fokus auf die Sichtweisen der Künstlerinnen verknüpft die „Gesprächsreihe mit den Künstler*innen der neuen Sammlungspräsentation“ Vergangenheit und Gegenwart, historische Referenzen und aktuelle Dringlichkeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei auch kürzlich dank der großzügigen Unterstützung der deutschen Sammler Gaby und Wilhelm Schürmann sowie der Mitglieder des Cercle des collectionneurs du Mudam erworbene Werke.
Biografie
Hana Miletić absolvierte eine Ausbildung als Fotografin, richtete ihr künstlerisches Schaffen jedoch früh auf das Textile und nutzte es, um soziale und ökonomische Bedingungen zu untersuchen. Materials (2020) ist Teil einer 2015 begonnenen Serie, in der die Künstlerin fotografische Beobachtungen öffentlicher, kleiner Alltagsreparaturen in gewebte Formen übersetzt.
Ob es um eine zerbrochene Fensterscheibe oder einen beschädigten Rückspiegel geht – Miletić konzentriert sich auf provisorische Handreparaturen mit bescheidenen Materialien wie Klebeband. Von identischer Größe, erinnern ihre Gewebe an die Ergebnisse jener improvisierten Reparaturen. Dabei verfolgt Miletić einen ethisch-ökologischen Ansatz: Für sie ist das Weben zugleich Metapher der Reparatur und eine zutiefst körperliche Praxis. Sie greift auf eine vertraute Tradition zurück, die in von Frauen geführten Gemeinschaften weitergegeben wird und Zeit, körperlichen Einsatz sowie die Weitergabe von Wissen und Fähigkeiten erfordert. Ihr Engagement für Webtechniken und die Geschichte der Textilien speist eine kritische Auseinandersetzung mit Standardisierung und den Zwängen beschleunigter, globalisierter Produktion.
