Das Team des Mudam trauert um Marie-Claude Beaud
Das Museum muss ein Ort sein, an dem Dialoge stattfinden. Es geht nicht nur darum, Werke zu zeigen, sondern den Austausch und das Nachdenken darüber zu fördern.
— Marie-Claude Beaud
Das Mudam - Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean trauert um seine Gründungsdirektorin Marie-Claude Beaud (1946-2024). Beaud leitete das Museum von 2000 bis 2008, baute den Grundstock der Sammlung auf und gilt bis heute als die zentrale Figur in der Geschichte des Mudam in Luxemburg, zu dessen Entwicklung als international anerkanntes Museum für zeitgenössische Kunst sie entscheidend beigetragen hat.
Marie-Claude Beaud prägte die Identität des Mudam durch ihre Auswahl innovativer und oft experimenteller Ausstellungen, die das Museum zu einem dynamischen Zentrum für zeitgenössische Kunst machten. Beaud setzte sich für avantgardistische Ansätze ein, die bildende Kunst, Architektur, Design, Mode und neue Medien zusammenführten und den Dialog zwischen den Disziplinen förderten. Ihr Engagement für die Präsentation internationaler Künstler aus verschiedenen Bereichen und ihr mutiger, zukunftsorientierter Geist trugen maßgeblich dazu bei, dass sich das junge Museum zu einer wichtigen Kulturinstitution in der lokalen und internationalen Szene entwickelte. Heute lebt ihr Vermächtnis in der Sammlung des Mudam fort, die weiterhin den einzigartigen Rahmen widerspiegelt, den sie initiierte.
Marie-Claude Beauds Vision des Mudam als offener und integrativer Raum war ein entscheidender Aspekt ihrer Leitung. Als leidenschaftliche Verfechterin von Bildung und Kunstvermittlung schuf sie Möglichkeiten für die Besucher, sich intensiver mit den ausgestellten Kunstwerken auseinanderzusetzen. Dank ihrer Bemühungen wurde das Museum zu einer lebendigen Plattform für den Austausch und die bereichernde Begegnung zwischen Künstlern und Publikum und vollzog eine entscheidende Phase des Wachstums, der Expansion und der Konsolidierung. Ihr Beitrag sowohl für das Mudam als auch für die luxemburgische Kunstszene ist von großer und weit reichender Bedeutung. Sie hat den Gründungsidealen des Mudam Form und Substanz gegeben und das Erbe des Museums für kommende Generationen geprägt. Dafür sind wir ihr zu großem Dank verpflichtet.
Marie-Claude Beaud wird als Visionärin in Erinnerung bleiben, die das Mudam und die luxemburgische Kulturlandschaft maßgeblich geprägt hat. Mit ihrem Tod verliert die Kunstwelt eine Persönlichkeit, deren Vermächtnis durch ihre richtungsweisenden Ausstellungen und ihren tiefgreifenden Einfluss auf das Mudam, Luxemburg und die internationale Kunstwelt weiterlebt.