Rebecca Allen
Rebecca Allen (1953, Detroit) beschäftigt sich seit den 1970er Jahren mit Computeranimation und arbeitete mit Künstler:innen wie Nam June Paik und Musiker:innen wie Kraftwerk, Devo und Cartel Burwell zusammen. Sie war eine der ersten Künstler:innen, die zu einem Zeitpunkt, als in der digitalen Kunst noch die Abstraktion dominierte, den menschlichen Körper digital animierte. Girl Lift Skirt (1974) ist Allens erste Computeranimation. Sie entstand aus einer Reihe von vorbereitenden Zeichnungen ( eine für jede veränderte Bewegung - , die von einer Software in animierte Koordinaten übersetzt wurden. Allen beschreibt diese Arbeit als „Kommentar zur weiblichen Sexualität und zum Fehlen einer weiblichen Perspektive in der Technologie. Künstler:innen, die mit Computern arbeiteten, beschäftigten sich damals hauptsächlich mit geometrischen Formen, weil der Computer das am besten konnte. Ich war daran interessiert, eine andere Art von Ästhetik zu entwickeln, die sich auf den menschlichen Körper in Bewegung konzentriert und eine menschliche und weibliche Präsenz in den Computer holt.“
Allen schuf Swimmer (1981), während sie am Computer Graphics Laboratory des New York Institute of Technology arbeitete: „Für die Entwicklung der ersten Softwaresysteme zur Erstellung von Computergrafiken und Animationen galt das Labor als das beste Forschungslabor. Das weltweit erste und einzige 3D-Modell eines weiblichen Körpers wurde vom Leiter des Labors, Ed Catmull, erstellt. Das brachte mich auf die Idee, dieses ‚eingefrorene Modell‘ zum Leben zu erwecken. Damals galt die Umsetzung menschlicher 3D-Bewegungen als eine der größten technischen Herausforderungen. Swimmer war der erste Film, den ich auf der Grundlage dieser Forschung gemacht habe, und eines der ersten Beispiele für menschliche 3D-Bewegung. Da ich selbst seit vielen Jahren Schwimmerin war, wollte ich unbedingt mit der Bewegung und dem Fluss dieses ‚Körpers‘ in einer dreidimensionalen Umgebung arbeiten.“