Miriam Schapiro
Bereits 1969 benutzte Miriam Schapiro (1923, Toronto – 2015, Hampton Bays, New York) den Computer, um erste Skizzen für eine Serie kantiger, abstrakter Gemälde anzufertigen. Maddy Henkin über Schapiros Vorgehensweise: „Jede Arbeit begann mit einer einfachen, von Hand gezeichneten Form, die sich auf ihre zentrale Bildsprache bezog und von einem Assistenten in Zahlen übersetzt wurde, die Punkte auf einem Raster darstellten. Eine spezielle Software nutzte diese Punkte, um die Form im Raum zu drehen und so fünfzig verschiedene Ansichten der ursprünglichen Zeichnung zu erzeugen.“ Typisch für Schapiros Computerbilder ist The Palace at 3:00 or A Meander (1971), das mit seinen ineinander verschlungenen Formen eine weibliche Bildsprache suggeriert. Es entstand im selben Jahr, in dem Schapiro nach Los Angeles zog, um gemeinsam mit Judy Chicago das Feminist Art Program an der CalArts zu leiten. Im darauffolgenden Jahr eröffneten sie Womanhouse (1972), eine Kunstinstallation, die zugleich Performance-Raum war, der als Signal für den „Beginn der internationalen feministischen Kunstbewegung“ gilt.