Yazid Oulab
Yazid Oulab (1958) verbindet zeitgenössische Formen mit spirituellen Traditionen. Sein Video Le Souffle du Récitant comme Signe (2004) ist aus der Betrachtung eines sich in den Raum erhebenden Weihrauchfadens entstanden. Eine vielstimmig rezitierte Sure lässt die geraden Linien des Rauches verschwimmen und bringt elementare Formen hervor: zunächst zufällig, dann spiralförmig und in ihrer Geschwungenheit an Schrift erinnernd. Das Werk hat seinen Ursprung in einer Reflexion des Künstlers über die islamische Mystik des Sufismus, nach der die Poesie der grundlegende Weg zur Annäherung an die Mysterien ist. Der Film ist, wie zahlreiche Arbeiten von Yazid Oulab, zudem eine Suche nach den gemeinsamen oder sich ergänzenden Wurzeln der Völker und hat einen meditativen Charakter. „Erschafft man ein Werk ohne einen vibrierenden musikalischen Aspekt, erlischt es, wird leblos. Der Atem, das Vibrieren, ist Leben.” (Yazid Oulab)
In Percussions graphiques (2006), dem zweiten Teil einer Trilogie über Atem und Rhythmus, sieht man die Hand des Künstlers in schnellem Rhythmus mit einem Zimmermannsbleistift ein Blatt Papier mit Strichen bedecken. Der heilige Singsang der Sufis zur Nachtwache, „Leï-la”, begleitet die meditative Handlung. Jenseits aller formalen Belange unterstreicht der Künstler mit seiner Arbeit die „politische Bedeutung einer Reflexion über das getrübte Verhältnis Algeriens zu seiner verdrängten kulturellen und philosophischen Vergangenheit.”
Kunstwerke
Yazid Oulab Le Souffle du Récitant comme Signe, 2004 Projection vidéo couleur, son
5 min 4 s
Collection Mudam Luxembourg
Donation 2006
© Photogramme : Mudam Luxembourg
Yazid Oulab Percussion graphique, 2005 Projection vidéo couleur, son
8 min 58 s
Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 2006
© Photogramme : Mudam Luxembourg
Yazid Oulab Rythme, 2005 Projection vidéo couleur, son
5 min 16 s
Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 2006
© Photogramme : Mudam Luxembourg