Tony Conrad
Diese Arbeit von Tony Conrad (1940, Concord – 2016, Cheektowaga) gehört zur Reihe der 23 1972 und 1973 angefertigten Yellow Movies. Diese stellen alle einen schwarz auf große Papierbögen gemalten Rahmen in einem klassischen Filmformat dar, dessen Innenfläche jeweils mit billiger weißer oder gelber Farbe ausgefüllt ist. Conrad, der in den 1970er Jahren im Kontext der konzeptuellen Kunst und des konzeptuellen Kinos arbeitete, vollzieht hier eine radikale formale Reduktion der Idee des Films. Jeder Yellow Movie ist für ihn ein Film ohne Erzählung, der für eine unendliche Dauer präsentiert werden kann und bei dem das Vergilben der Bildfläche vom Verlauf des Films zeugt. Die Titel der Werke beinhalten Informationen über die erste Vorführung, bzw. das Datum, an dem die andauernde Vorführung begonnen hat. Daneben stehen Angaben über die Papierart und die verwendete Farbe. „Das Erleben eines Filmes durch den Betrachter,“ so Conrad, „verlangt nur das Bild auf dem Bildschirm und die zeitliche Dauer. (…) Die Veränderung in jedem ‚Bild’ bzw. ‚Film’ geht sehr langsam vor sich. (…) Während der Dauer einer Ausstellung kann man eine Änderung nicht bemerken. Die Veränderungen im Bild und in der Vorführgeschwindigkeit lässt sich nur über einen langen Zeitraum wahrnehmen.“