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Stéphane Sautour

Titel, Technik und Motive dieses Werkes scheinen auf den ersten Blick auf eine abstrakte Arbeit hinzudeuten. Aber Alkeishiukkanen ist nicht das, was man in ihm zu sehen glaubt, denn hinter seinem subjektiven Erscheinungsbild tritt eine Reflexion über die wissenschaftliche Bildwelt des Universums zutage. Die Kohle zeichnung besitzt eine Genauigkeit und eine Materialität, die den Betrachter dazu verleiten, näher an das heranzutreten, was sich als eine Beobachtung des unendlich Kleinen, und zwar des Elementarteilchens, herausstellt. Stéphane Sautour (1968) arbeitet auf Grundlage von im Netz verfügbaren Bildern, die aus unterschied lichen Phasen der Physikforschung, in diesem Fall aus den 1950er Jahren, stammen und interpretiert sie durch eine Übersetzung in das Medium der Zeichnung.

Entsprechend wird das Werk in Verbindung mit dem detailgenauen Duktus des Kohlestifts zu einem Denkprozess, der herkömmliche Sichtweisen umkehrt: nicht mehr die Beobachtung ermöglicht die Interpretation, sondern die Interpretation wird zur Voraussetzung für die Beobachtung. Angesichts dieser Zeichnungen ist es nun am Betrachter, in die dicht übersäte, tiefe Nacht einzutauchen, die sich in ihrer extrem kleinteiligen Wahrnehmung als eine mit wissenschaftlichem Gerät erzeugte Welt entpuppt. Diese jüngsten Aufnahmen der Wirklichkeit entschlüsseln kaum das unergründliche Universum, fördern dafür aber seine faszinierende Bildwelt zutage.

Kunstwerke

  1. Stéphane Sautour Alkeishiukkanen, 2012–2013

    Dyptique, charbon sur papier marouflé
    180 x 190 cm chacun
    Collection Mudam Luxembourg
    Production F93 dans le cadre du projet Propagation de la monotonie
    Acquisition 2015
    Vue de l’exposition Eppur si Muove. Art et technique, un espace partagé, 09.07.2015 – 17.01.2016, Mudam Luxembourg
    © Photo : Rémi Villaggi | Mudam Luxembourg

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