Robert Breer
Der amerikanische Künstler Robert Breer (1926, Detroit – 2011, Tucson) war ein Pionier des experimentellen Animationsfilms. Er begann seine künstlerische Karriere in Paris in den späten 1940er Jahren mit geometrisch-abstrakten Gemälden im Stil des Neoplastizismus, bevor er sich nach einigen Jahren für das Phänomen der Bewegung zu interessieren begann und seine ersten Animationsfilme realisierte. Es folgte eine Reihe von optischen Apparaturen, die als daumenkinoartige Vorrichtungen in einer schnellen Abfolge von Einzelbildern die Illusion bewegter Formen erzeugten. Ab Mitte der 1960er Jahre entstanden bewegte Objekte und Skulpturen, die sich mit fast unmerklicher Langsamkeit im Ausstellungsraum bewegten.
In Jamestown Baloo’s (1957), A Man and his Dog Out for Air (1957), experimentierte Robert Breer mit der Wahrnehmung von Bewegung, indem er das Tempo der Bildfolge bis an die Grenzen der Perzeptionsfähigkeit steigerte. Der teilweise fast schmerzhafte visuelle Rhythmus der Filme verlangt vom Blick des Betrachters große Aufmerksamkeit und eine nahezu starre Präsenz. In 69 beschleunigt Breer allmählich die Geschwindigkeit der Bilder und lässt ihre Intensität ansteigen bis hin zu einem stroboskopischen Effekt. Der Film lotet die Grenzen der Wahrnehmung aus; es verlangt äußerste Aufmerksamkeit, seinem Tempo zu folgen. Seit der Mitte der 60er Jahre schuf Breer außerdem bewegliche Objekte und Skulpturen. Die Tanks, Rugs und Floats bewegen sich fast unmerklich über den Boden des Ausstellungssaals. Floor Drawing nimmt die gewölbte Form der Floats in kleinerem Maßstab auf.