Richard Deacon
Diese Skulptur ohne Titel aus dem Jahre 1980 ist eines von zwei Werken des Künstlers Richard Deacon (1949, Bangor) aus der Mudam Sammlung. Das aus Sperrholz geschaffene Werk ist repräsentativ für seine frühen Experimente mit einem Material, das er seit nunmehr vierzig Jahren verwendet. In dieser Zeit hat er zum Schneiden, Fräsen und Erhitzen des Holzes, bevor er es in Form windet und biegt, immer präzisere Methoden entwickelt. Für das Material werden mehrere Holzstreifen laminiert und mit Metall verstärkt. Das Gefühl von Räumlichkeit, das von dieser linearen, offenen Struktur aus- geht, ist für Deacons Skulptur typisch und die Inspiration dazu entstammt der Idee ungerad- liniger und gefäßartiger Formen.
In einem Text zur Ausstellung Objects and Sculpture am Institute of Contemporary Arts in London, wo dieses Werk 1981 zu sehen war, schrieb der Künstler: „Ich bin fasziniert... von der Flexibilität bei der Arbeit mit diesen kleinen Holzstreifen. Sie haben eine Neutralität und ein minimales, aber ausreichendes, strukturelles Potential, ganz im Gegensatz zu größeren Holzstücken... Diese Arbeitsweise... schafft eine äußerst intime Beziehung zur Form; das ist zum Beispiel bei dieser großen rahmenartigen Konstruktion, die von einem ziemlich enormen Ausmaß ist, äußerst wichtig – es ermöglicht eine Nähe zum Betrachter ohne zu dominieren. Mir gefällt die Art, wie man um dieses Stück herumgehen kann, von außen nach innen – wenn man es von der anderen Seite sieht, ist man sich der Form ganz allgemein bewusst, die sich von einem wegbewegt.“
Kunstwerke
Richard Deacon Untitled, 1980 Bois laminé et rivets
300 x 290 x 290 cm
Acquisition 1996
Collection Mudam Luxembourg
Apport FOCUNA
© Photo : Rémi Villaggi | Mudam Luxembourg
Richard Deacon Eight, 1997 Hêtre courbé à la vapeur
185 x 390 x 140 cm
Collection Mudam Luxembourg
Apport FOCUNA
Acquisition 1998
© Photo : Rémi Villaggi | Mudam Luxembourg