Raphaël Zarka
Les Formes du repos (Die Formen der Ruhe) von Raphaël Zarka (1977, Montpellier) ist eine im Jahr 2001 begonnene Reihe von Fotografien, die industriell hergestellte Betonobjekte zeigt, die der Künstler in der freien Natur aufgefunden hatte. Zarka nahm sie wegen ihrer abstrakten und geometrischen Schönheit auf. Die aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissenen Objekte sind für ihn eigenständige Werke, die er „unfreiwillige Skulpturen“ nennt. Dabei sind sie von großer Vielfalt: Monorail, Kanalsegmente oder verlassene Skateparks. Die erste Aufnahme der Reihe war die eines Wellenbrechers in Form eines Rhombenkuboktaeders, eines sechsundzwanzig-seitigen Polyeders, wie er von Archimedes (287 v. Chr., Syrakus – 212 v. Chr. ebenda) beschrieben worden war, und der den Künstler so faszinierte, dass er fortan alle seine Erscheinungsformen in einem Katalog inventarisieren sollte. Die zweite, hier ausgestellte Aufnahme der Les Formes du repos n° 2 ist seinerseits eine Anspielung auf die „Stadt der Unsterblichkeit“ aus der Erzählung Das Aleph (1949), von Jorge Luis Borges (1899, Buenos Aires – 1986, Genf), wo von „unwahrscheinlichen Treppen, die mit Stufen und Geländer umgedreht nach unten hingen“ die Rede ist. Zarka, für den dem bereits existierenden Vokabular der Formen nichts Neues hinzuzufügen ist, verweist immer wieder auf das Fortleben der Formen durch die Zeiten.
Kunstwerke
Raphaël Zarka Les formes du repos n° 2, 2001 Tirage Lambda
70 x 100 cm
Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 2011
© Raphaël Zarka
Raphaël Zarka Les formes du repos n° 11, 2006 Tirage Lambda
70 x 100 cm
Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 2011
© Raphaël Zarka
Raphaël Zarka Gibellina Vecchia, 2010 Film 16 mm numérisé, couleur, son
11 min 7 sec
Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 2011
© Raphaël Zarka