Laure Tixier
Wie ein roter Faden zieht sich durch das Werk von Laure Tixier (1972, Chamalières, Frankreich) das große Thema der Behausung und des Wohnens, in der Architektur wie im Städtebau. Mit zahllosen Bezügen auf die Kunst- und Kulturgeschichte untersucht sie bekannte Utopien des gesellschaftlichen Miteinanders und erschafft neue. Erinnerungen an eine bereits vergangene Zukunft, verklärt durch nostalgische Reminiszenzen an die Kindheit, bilden einen Grundton in ihren Arbeiten. Ironische Brechungen und kindliche Verniedlichungen sind die ausgelegten Fallstricke ihrer Arbeiten und erzeugen gemischte Gefühle. Tixier entlarvt bekannte harmlos-harmonische Vorstellungen von Kindheit als bedrohliche oder bereits zerstörte Utopien. In Plaid Houses stellt Laure Tixier die „ersten architektonischen Fiktionen” dar, so wie sie sich ein Kind in aller Heimlichkeit unter seiner Bettdecke ausdenkt. Von den zahlreichen Zeichnungen wurden neun als kindergroße Filzarchitekturen realisiert. Der Zeichentrickfilm Toontown Année Zéro scheint auf einer Kamerafahrt durch eine kriegszerstörte Stadt eines Disney-Comics den Ernst des berühmten Filmes von Roberto Rossellini, Allemagne Année Zéro, herauf zu beschwören und gleichzeitig zu brechen.