Katharina Sieverding
Katharina Sieverdings (1944) großformatige Fotos aus der sechzehnteiligen Serie des 1969 entstandenen und 1996 erneut aufgegriffenen Stauffenberg-Blocks sind verfremdete Selbstporträts von Aufnahmen aus dem Fotoautomaten. Die durch Solarisation und Rotfilter wie flüssiges Metall wirkenden Oberflächen sind für die Künstlerin in erster Linie „Menschenbilder”, an deren Erforschung sie sich, hier wie meist, nur an ihrem eigenen Abbild wagt. Der anspielungsreiche Titel scheint bedeutungsvoll, bleibt aber rätselhaft. Die ins riesenhafte vergrößerten Gesichter ihrer Arbeiten zwingen zu unmittelbarer Konfrontation, zu einem Eindringen in die Intimität eines zur Ikone erstarrten Bildes. Sieverdings Arbeiten „lassen sich (...) nicht mehr im theoretischen Feld der Abbildlichkeit verorten, sondern als bildgewordene Visionen des Selbst auffassen, die sich einer endgültigen Fixierung entziehen.” (Daniel Marzona)
Kunstwerke
Katharina Sieverding Stauffenberg-Block II/IX B, 1969–1996 Photographie couleur, verre acrylique, acier
2 parties (190 x 125 cm chacune)
Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 1997
Apport FOCUNA
© Photo : Rémi Villaggi