Kara Walker
Die raumgreifende Mixed-Media-Installation Darkytown Rebellion (2001) von Kara Walker (1969, Stockton) besteht aus siebzehn Scherenschnitten, einem gerahmten Landschaftsgemälde und einer Wandprojektion. Sie zeigt den gewaltsamen Aufstand einer Gruppe von Sklaven, die sich gegen ihre Unterjocher auflehnen. Szenen rassistischer Gewalt sind häufig in Walkers Werk, wobei der Antebellum South, die Geschichte der amerikanischen Südstaaten vor dem Sezessionskrieg, ein zentrales Sujet bildet. Dabei bedient die Künstlerin sich der Form des Scherenschnitts, um uns zur Reflektion darüber anzuregen, welchen Einfluss die Hautfarbe auf die Wahrnehmung und das Handeln eines Menschen hat. Die Charaktere, die Walkers Darkytown Rebellion bevölkern, sind an rassistische Stereotype angelehnt und befinden sich in einer Bildebene auf Augenhöhe mit den Besuchern, die damit TeiI der Szene werden. Der Werktitel greift einen rassistischen Ausdruck auf, den Walker dem Ausstellungskatalog American Primitive Painting von 1942 entnommen hat, wo das Landschaftsbild eines unbekannten Malers als Darkytown bezeichnet wird. Eine Version dieses Bildes mit dem Titel Darkytown Redux, After Anonymous, aus der das Bildpersonal entfernt wurde, ist TeiI der Installation. Sie zeigt Bauernhäuser in einer flachen, grün-gelben Landschaft in naivem Stil und steht damit im Kontrast zum brutalen Bildvokabular des restlichen Werkes.