Juan Uslé
Seit seinem Umzug nach New York 1988 hat sich Juan Uslés (1954, Santander, Spanien) Malerei deutlich der Abstraktion zugewandt. Nicht ohne Bezüge auf seine neue Lebenswelt und auf das Werk anderer abstrakter Maler, entstand ein extrem vielfältiges Werk, in dem die visuelle und geistige Vitalität der Abstraktion erneuert wurde. Auf spielerische und undogmatische Weise ist Uslé stets darum bemüht, dem Betrachter seiner Werke ein neues Verständnis von Bildfläche bzw. Bildraum zu vermitteln.
Sein Gemälde Jugadores del País del Queso („Spieler im Land des Käses“, 1996), das auf weiß grundierter, leuchtender Leinwand die Unmittelbarkeit der malerischen Geste spürbar werden lässt, spielt mit unterschiedlichen Varianten abstrakter Malerei. Uslé stellt verschiedene bildnerische Rhythmen gegeneinander: dem blauen „Hintergrund“, aus regelmäßigen, horizontalen, gleichsam sich selbst abbildenden Pinselstrichen, die geradezu als Hinweis auf eine selbstgenügsame, selbstreferentielle Malerei gelesen werden können, begegnet er mit der lyrischen Abstraktion der amorphen Strukturen innerhalb des roten Feldes. Das Oszillieren zwischen Bildtiefe und Flachheit, figurativen Assoziationen und abstrakten Formen schafft eine malerische Sprache, in der der wortlose „Dialog zwischen Empfindung und Verstand“ (Juan Uslé), der dem Wesen der Malerei eigen ist, sich entspinnen kann.