Jon Mikel Euba
Auf einem nächtlichen Gelände im südkoreanischen Busan wird jemand von zwei Personen manipuliert. „Der Schauspieler erhält Anweisungen” und nimmt die entsprechende Pose ein, wie eine Statue. Es handelt sich dabei um Posen, die an Rockstars auf der Bühne erinnern. Patti Smith oder Iggy Pop sind jedoch ohne ihre üblichen Requisiten zu sehen. In Jon Mikel Euba's (1967) One Minute in Busan treten die Scheinwerfer der Autos an die Stelle von Bühnenscheinwerfern und statt Pailletten ist gewöhnliche Kleidung zu sehen. Die Darsteller nehmen bloße Posen ein. Wir sehen aus ihrem Kontext gerissene Zitate. Die Bildmacht der ikonischen Darstellungen löst sich auf. Übrig bleiben nur irgendwie vertraute Bilder, die dramatische Komponente ist verschwunden. Aus der eine Minute dauernden Handlung entsteht ein Spannungsmoment zwischen Bildrhetorik und -banalität.