James Coleman
In einer nicht endenden, narrativen Schleife gefangen und vielfältigen Eindrücken und Spannungen ausgesetzt, verliert der Betrachter die Orientierung und wird buchstäblich von der undurchsichtigen Handlung von James Colemans (1941, Ballaghadereen, Irland). Lapsus Exposure festgehalten. Obgleich er erwartet, dass sich die Bedeutung in der Synchronie von Inszenierung, Ton, Bild und Montage offenbart, scheint dieses Zusammenspiel hier kaum mehr stattzufinden. Jedes Element, sei es narrativ, visuell oder sprachlich, bringt ein zusätzliches semantisches Gewicht mit sich und erweitert die Möglichkeiten einer mise-en-abyme des Diskurses. Alles läuft so ab, als wäre James Colemans Kunst das Ergebnis einer Ausein- andersetzung zwischen Projektion und Betrachter. Während sich in Pipilotti Rists Stir Heart, Rinse Heart der Betrachter seines eigenen Körpers bewusst wurde, um mit dem Werk zu kommunizie- ren, scheint ebendies bei Coleman ausgeschlossen zu sein. Indem er die Wahrnehmung erschüttert, die Mechanismen der Sprache durcheinander bringt und ein System sprengt, in dem das Sehen auf den Konventionen der Abbildung beruht, stellt Colemans Ansatz eine zerbrochene Welt vor, die wir aus Bruchstücken neu erschaffen können.