Imi Knoebel
Weiße Konstellation, des deutschen Künstlers Imi Knoebel (1940), ist eine ironische Paraphrase auf die Infragestellungen des Bildes und der Malerei durch die Kunst der Moderne. Von Kasimir Malewitschs Weißem Quadrat (1918) bis hin zu Frank Stellas Shaped Canvases greift seine Arbeit historische Annäherungen an die reine Gegenständlichkeit des Bildes auf, Annäherungen an den Nullpunkt der Malerei durch die Monochromie. Zwei übereck hängende, scheinbar identische monochrom weiße Gemälde auf Leinwand und Holz, deren Körperhaftigkeit durch ihre Raumtiefe betont wird, bilden hier bei näherem Hinsehen ein verwirrendes, aufeinander bezogenes Duo, dessen einer Teil sich durch eine leichte Verschiebung seiner rechten Winkel aus der Flachheit des Bildes in den perspektivischen Raum hinein zu bewegen scheint.
Knoebels „Werke spielen in ungezwungener Weise mit Systemen und Strukturen, mit den ‚Emblemen’ der Moderne, sie kippen deren universale Raster und Ordnungen durch feinste Abweichungen unvermittelt ins Chaos. Die Grenzen der Tafelmalerei überschreitend, werden Imi Knoebels Bilder somit zu konkreten materiellen Gegenständen, zu Gegenständen reiner ästhetischer Wahrnehmung und Differenzierung.” (Konrad Bitterli)
Die mehrmalige Realisierung dieser Arbeit, die 1975 und 1996 gemeinsam mit anderen Arbeiten ähnlichen Typs im selben Saal der Kunsthalle Düsseldorf auf die gleiche Weise inszeniert wurde, sowie die dritte Version aus dem Jahre 2006, hinterfragen darüber hinaus den Originalcharakter des Kunstwerks zugunsten einer theaterdekorhaften Reproduzierbarkeit.
Kunstwerke
Imi Knoebel Schattenraum V, 1988 6 planches 340 x 500 cm,
1 cube 330 x 480 x 160 cm
Collection Mudam Luxembourg
Apport FOCUNA
Acquisition 1998
© Photo : Imi Knoebel
Imi Knoebel Weiße Konstellation, 1975-1996 Toile et bois
239 x 509 cm
Collection Mudam Luxembourg
Apport FOCUNA
Acquisition 1998
© Photo : Andrés Lejona