Harald Klingelhöller
Harald Klingelhöller (1954) nutzt Buchstaben, Worte und Sätze als bildhauerisches Material. Dabei verwendet er Materialien, deren Palette vom Papier bis zum Stahl, vom Karton bis zum Gips reicht. Die Titel seiner Werke und die Worte, die er in ihnen verwendet, stammen aus unterschiedlichen Kontexten: Zeitungsartikel, Gedichtzeilen, medizinisches Vokabular, Zitate aus Gesetzen oder Gerichtsakten. Klingelhöller sieht sich selbst als einen „Flaneur durch die Sprache“. Die in seinen Kunstwerken zitierten Worte wählt er danach, ob sie „den Betrachter in einen anderen Raum versetzen können“. Seine Skulpturen können als Verräumlichung bestimmter Eigenschaften der Sprache verstanden werden, wie beispielsweise des Gebrauchs der Metapher, der Intonation oder der Aussprache. Ein Beispiel für diesen Prozess könnte seine Verwendung der Wiederholung sein: „Wiederholungen sind so notwendig wie die Variationen. Es gibt kein authentisches Wort, warum starrt man also so auf die Idee der Authentizität?“
In den beiden großen Bodenskulpturen aus der Mudam Sammlung steht die Dekonstruktion der Sprache im Mittelpunkt. Die Elemente von 38 Teile in Form von 19 Zeichen für Tisch und 25 Buchstaben der Worte „Einmal im Leben“ (1981) erinnern an Buchstaben und können für jede Neuinszenierung der Arbeit wieder neu zusammengestellt werden.
Kunstwerke
Harald Klingelhöller 38 Teile in Form von 19 Zeichen für Tisch und 25 Buchstaben der Worte “Einmal im Leben“, 1981 Carton ondulé
120 x 450 x 200 cm
Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 2002
Vue de l’exposition The Space of Word, 19.02.2009 – 25.05.2009, Mudam Luxembourg
© Photo : Aurélien Mole | Mudam Luxembourg
Harald Klingelhöller Sturm der Gewalt, wiederholt, 1995 Papier, acier et basalte
180 x 160 x 350 cm
Collection Mudam Luxembourg
Apport FOCUNA
Acquisition 1997
© Photo : Aurélien Mole | Mudam Luxembourg