Günther Förg
Diese unbetitelten Gemälde von Günther Förg (*1952, Füssen – 2013, Freiburg) gehören zu einer Reihe aus der Mitte der 1980er Jahre, bei der der Künstler mit Acrylfarben auf über Holz- rahmen gespannte Bleifolien arbeitete. Zwischen 1984 und 1992 malte Förg diese Bilder fast täglich, manchmal zwanzig bis dreißig Stück auf ein Mal. Mit ihrer identischen Form und Größe sind sie typisch für die pragmatische Herangehensweise des Künstlers an die Malerei. Förg, der bis in die späten 1980er Jahre ohne Atelier arbeitete, fertigte die Bilder direkt in den Galerien an, wo sie gezeigt wurden oder in den Räumlichkeiten der Speditionen, die sie versandten, sobald sie trocken waren. Förgs Bleibildern eine Serialität inne, die auf der Wiederholung gewisser kompositorischer Elemente basiert. Mithilfe von Strategien aus der Konzeptkunst fordern sie wissentlich die Malerei als traditionelles Medium heraus, übernehmen spielerisch die Prinzipien der Massenproduktion und unter- streichen gleichzeitig die Einzigartigkeit des Objekts, sowie seine schwierige Stofflichkeit, in diesem Fall durch das Malen auf Blei, einem der dichtesten Metalle überhaupt.