Giulia Cenci
Die vier Skulpturen von Giulia Cenci (1988, Cortona) sind TeiI einer Reihe mit dem Titel Territory (2019). Die in Boden und Wänden verankerten Werke scheinen den Raum völlig einzunehmen und schaffen eine immersive, anthrazitgraue Umgebung. lndustrielle Materialien wie Metal, Polyurethan-Harz und Epoxid Modelliermasse sowie Hartschaum kontrastieren mit anderen, überraschenden, wie Fett oder Staub aus dem Atelier der Künstlerin. Dazu bringt Cenci Elemente, die in ihrer Gegenständlichkeit erkennbar sind, wie Motorteile, Äste oder den Teilabguss eines Wolfes. Während des Verwandlungs- und Formprozesses verbinden sich die rohen Materialien, die gefundenen Objekte und die gegossenen Formen so miteinander zu einer organisch mechanischen Komposition. Die Künstlerin spielt mit dem Kontrast der Formen, aber auch mit den unterschiedlichen, glänzenden oder matten Oberflächen, mit glatten oder rauen Strukturen. Jedes Element scheint sich durch eine ihm innewohnende Wachstumsenergie zu verändern und fügt sich ein in ein größeres Ganzes von gewollt chaotischer Dynamik. Giulia Cenci ist Preisträgerin des Baloise Art Prize 2019. Dieser 1999 gegründete Preis zeichnet Nachwuchskünstler aus der Abteilung „Statements“ auf der Kunstmesse Art Basel aus. Cenci ist die fünfte Künstlerin, deren Werke als Schenkung der Baloise die Mudam Sammlung bereichern – eine Partnerschaft, die bereits seit 2015 besteht.