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Franz West

Die aus einem Gemälde auf Karton und einer einfachen Metallbank bestehende Installation Vorzukunft (1992–1997) von Franz West (1947, Wien – 2012, Wien) ist ein frühes Beispiel seiner aus weggeworfenen Materialien hergestellten, zumeist polsterlosen Sitzmöbel. Während die Arbeit der Mudam Sammlung nicht benutzt werden kann, bezeugen seine nachfolgenden Arbeiten in Form von bequemeren, mit Schaumstoff ausgekleideten Sofas und Diwanen den Wunsch des Künstlers, Orte zum Entspannen und Diskutieren des Kunst­werks zur Verfügung zu stellen. In Vorzukunft ist die Metallbank vom Gemälde ab- und zum Publikum hingedreht, womit der Künstler darauf verweist, dass für das Verständnis von Kunstwerken unsere Haltung genauso wichtig ist wie das Sehen. Dieser Ansatz ist typisch für seine spielerische, unkonventionelle Haltung gegenüber dem Ausstellungsmachen, die darauf abzielt, die Grenzen zwischen Kunst und Leben aufzulösen. Laut West finden diese Arbeiten ihren Ursprung in einer Einladung zur Gestaltung von Sitzgelegenheiten für ein Auditorium in Wien. Für den Entwurf ließ sich der Künstler von Erinnerungen an Gespräche auf der Spanischen Treppe während eines Rom-Aufenthalts im Alter von fünfzehn Jahren inspirieren: „Aus dieser Erfahrung entstand dieses Ideal, in der Kunst zu sitzen, so als wollte man in den Wolken sitzen: in der Kunst sitzen, die das Leben vereinnahmt. Vielleicht ist das eine leicht hippiemäßige Vorstellung: nicht an der Gesellschaft teilzunehmen, sondern diese Kunst als Leben zu haben.“

Kunstwerke

  1. Franz West Vorzukunft, 1992–1997

    Métal, carton, bois, peinture
    Banc 85 x 175 x 60 cm
    Pièce murale 160 x 250 x 5 cm
    Collection Mudam Luxembourg
    Acquisition 1998 – Apport FOCUNA
    © Photo : Andrés Lejona | Mudam Luxembourg

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