Fernando Sánchez Castillo
Fernando Sánchez Castillo (1970) interessiert sich für die Stellung, die Utopie und Revolution in der Kunst und der Gesellschaft einnehmen, wobei er ihnen einen eher ästhetischen als effektiven Wert zuschreibt.Geprägt von der Ironie der Entkontextualisierung, löst sich die in Leuchtbuchstaben geschriebene Inschrift von ihrer bereits überholten Gedenkfunktion. Während im Mai ’68 allein der Slogan „wir sind alle unerwünscht” die StudentInnen zusammenbrachte, macht sich der Künstler dessen Bedeutung hier zu Eigen und stellt dessen Ernsthaftigkeit bloß, indem er dieser die Spontaneität eines Volksfestes bei weitem vorzieht. Und was könnte noch fröhlicher sein, als die Eröffnung dieses großartigen Eldorados, wo der Kunst offiziell das Recht zugesprochen wird, eine der letzten Bastionen der Wahrheit zu sein? Diese politisch immer inkorrekte, aber dennoch von vielen KünstlerInnen und KuratorInnen, den „Unerwünschten” von heute, auf die Probe gestellte, zerpflückte und genau unter die Lupe genommene Wahrheit.
Kunstwerke
Fernando Sánchez Castillo Bird Feeder, 2010 Bronze, acier corton patiné et ciré, graines
260 x 60 x 60 cm
Production et Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 2010
© Photo : Andrés Lejona | Mudam Luxembourg
Fernando Sánchez Castillo Nous sommes tous indésirables, 2006 Ampoules et cadre métallique
300 x 500 cm
Production et Collection Mudam Luxembourg
Acquisition 2005
© Photo : Rémi Villaggi | Mudam Luxembourg