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Fernando Sánchez Castillo

Fernando Sánchez Castillo (1970) interessiert sich für die Stellung, die Utopie und Revolution in der Kunst und der Gesellschaft einnehmen, wobei er ihnen einen eher ästhetischen als effektiven Wert zuschreibt. Geprägt von der Ironie der Entkontextualisierung, löst sich die in Leuchtbuchstaben geschriebene Inschrift von ihrer bereits überholten Gedenkfunktion. Während im Mai ’68 allein der Slogan „wir sind alle unerwünscht” die StudentInnen zusammenbrachte, macht sich der Künstler dessen Bedeutung hier zu Eigen und stellt dessen Ernsthaftigkeit bloß, indem er dieser die Spontaneität eines Volksfestes bei weitem vorzieht. Und was könnte noch fröhlicher sein, als die Eröffnung dieses großartigen Eldorados, wo der Kunst offiziell das Recht zugesprochen wird, eine der letzten Bastionen der Wahrheit zu sein? Diese politisch immer inkorrekte, aber dennoch von vielen KünstlerInnen und KuratorInnen, den „Unerwünschten” von heute, auf die Probe gestellte, zerpflückte und genau unter die Lupe genommene Wahrheit.

In „Bird Feeder“ zeigt er hierfür einen Ansatz, voller Humor und Unverschämtheit. Er präsentiert die Büste von König Philipp V. von Spanien, der von 1700 bis 1712 auch Herzog von Luxemburg war, und untergräbt ihre eigentliche Funktion als Gedenkmal. „Bird Feeder“ fördert die besondere Beziehung zwischen Vögeln und öffentlichen Statuen durch einen ausgeklügelten internen Mechanismus mit einer archimedischen Schraube, die kontinuierlich Samen in eine Vertiefung auf dem Scheitel der Büste legt. Die Vögel landen dort und ernähren sich, verfärben die Patina der Bronze und tragen zur Düngung der Gärten und der Umgebung bei.

Kunstwerke

  1. Fernando Sánchez Castillo Nous sommes tous indésirables, 2006

    Ampoules et cadre métallique
    300 x 500 cm
    Production et Collection Mudam Luxembourg
    Acquisition 2005
    © Photo : Rémi Villaggi | Mudam Luxembourg

  1. Fernando Sánchez Castillo Bird Feeder, 2010

    Bronze, acier corton patiné et ciré, graines
    260 x 60 x 60 cm
    Production et Collection Mudam Luxembourg
    Acquisition 2010
    © Photo : Andrés Lejona | Mudam Luxembourg

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