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Claude Viallat

Als Mitbegründer und 1970/71 nur kurzzeitiges Mitglied der französischen Künstlergruppe Supports/Surfaces, der „letzten Avantgarde“, wie man damals sagte, suchte Claude Viallat (1936, Nîmes) die in seine abstrakten Werke, Gemälde oder Skulptur, investierte Arbeit zu thematisieren und sie in einem Akt der Dekonstruktion sichtbar zu machen. Das Werk war so zu verstehen als Abbild der Arbeit, die zu seiner Herstellung notwendig war. Viallat, dessen Malerei sich nicht nur von den Papiers découpés Henri Matisses oder den Werken Simon Hantaïs inspirieren ließ, sondern auch von der amerikanischen Malerei, von Mark Rothko bis Morris Louis, erfand seine charakteristische „Form“ im Jahr 1966. Abgeleitet von der Form einer Malerpalette ersetzte sie die individuelle Handschrift des Malers durch ein neutrales Zeichen, das auf den malerischen Akt als solchen verwies. Das seither so ausgearbeitete „System“ erlaubte es dem Künstler, die Malerei in all ihren Formen und auf allen möglichen Trägern zu erforschen.

Die großformatige, in Form eines Triptychons gestaltete Arbeit 1976/053 (1976) setzt sich aus zwei äußeren weißen und einer gelben Leinwand in der Mitte zusammen, auf denen der Künstler mit strenger Regelmäßigkeit und in großer Anzahl die für sein künstlerisches System typische Form mit Hilfe einer Schablone aufgebracht hat. Die farbliche Struktur der drei Grundfarben respektiert die Symmetrie der Komposition und erlaubt gleichzeitig, die Details der Herstellung des Werkes zu beobachten, also die Nähte zwischen den Leinwänden sowie die aufgetragene Farbe. Im Jahr der Herstellung dieser Arbeit, 1976, vollzog sich im Werk Viallats ein tiefgreifender Wandel. Nach einer Phase, die Bernard Ceysson die „verfaulte Phase“ (période pourrie) genannt hatte, und in der Viallat auf allen möglichen Trägern die Abdrücke seiner „Form“ hinterließ, sollte nun die „Malerei das Einfärben ersetzen.“ Seither nutzte Viallat Schablonen für seine Formen, füllte aber Hintergrund und manchmal auch die Form selbst mit dem Pinsel aus. Es ging ihm seitdem weniger um das Material, das das Werk ausmacht, als um dessen Position im Raum.

Kunstwerke

  1. Claude Viallat, ‘1968/PP010’, 1968. Acrylique sur papier. 70 x 102 cm. Collection Mudam Luxembourg. Donation 2022 – L'artiste et la galerie Ceysson & Bénétière © Photo : Courtesy of galerie Ceysson & Bénétière
    Claude Viallat 1968/PP010, 1968

    Acrylique sur papier
    70 x 102 cm
    Collection Mudam Luxembourg
    Donation 2022 – L'artiste et la galerie Ceysson & Bénétière
    © Photo : Courtesy of galerie Ceysson & Bénétière

  1. Claude Viallat, "1976/053", 1976. Acrylique sur toile. 340 x 600 cm. Collection Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean. Acquisition 2022 © Photo : Courtesy of galerie Ceysson & Bénétière
    Claude Viallat 1976/053, 1976

    Acrylique sur toile
    340 x 600 cm
    Collection Mudam Luxembourg
    Acquisition 2022
    © Photo : Courtesy of galerie Ceysson & Bénétière

  1. Claude Viallat, "2022/096", 2022. Acrylique sur tente marabout. 183 x 105 x 105 cm. Collection Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean. Donation 2022 – L'artiste et la galerie Ceysson & Bénétière © Photo : Courtesy of galerie Ceysson & Bénétière
    Claude Viallat 2022/096, 2022

    Acrylique sur tente marabout
    183 x 105 x 105 cm
    Collection Mudam Luxembourg
    Donation 2022 – L'artiste et la galerie Ceysson & Bénétière
    © Photo : Courtesy of galerie Ceysson & Bénétière

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