Charles Fréger
Seit den frühen Jahren des neuen Jahrhunderts interessiert sich Charles Fréger (1975, Bourges, Frankreich) für (Berufs-)bekleidung und Uniformen, die er in Porträts von Soldaten, Sportlern, Studenten oder Jugendlichen darstellt. Eine seiner ersten fotografischen Serien, Pattes Blanches (2000, Weiße Pfoten) wurde im französischen Jura, in der École Nationale d’Industrie Laitière et de Biotechnologies, der Staatlichen Fachschule für Milchwirtschaft und Biotechnologie von Poligny aufgenommen. Über zwei Schuljahre hinweg hat Fréger die jungen Männer und Frauen in der Schule begleitet, die in ihren weißen Kitteln, Hauben und Handschuhen alles über die Milchsäuregärung lernen. Für seine Porträts folgt Fréger stets einem strengen Protokoll: sind Stativ, Blitz und Schirm installiert, platziert er die Person in ihrem Umfeld inmitten der Apparate und Gerätschaften und nimmt sie, genau parallel zu ihnen stehend, als Ganzkörper- oder Büstenporträt auf. In dem von ihm selbst bestimmten Rahmen entwickelt Fréger ebenfalls einen Blick für Materialien: milchige Haut, blitzsaubere Kacheln, gebürstetes Aluminium und weiße Schürzen reflektieren das Licht und scheinen sich aufeinander zu beziehen.