Antoine Prum
Antoine Prum (1963, Luxemburg) brachte Innovatives auf die Biennale von Venedig im Jahre 2005, indem er in seinem Ausstellungsprojekt den Film Mondo Veneziano, High Noon in the Sinking City, 2005 in den Mittelpunkt stellt. Schauplatz seiner Satire auf den zeitgenössischen Kunstbetrieb ist die verlassene Stadt Venedig. Dort treffen mit einem „konventionellen” Künstler, einem Theoretiker, einem Maler und einem Kurator, 4 im Klischee erstarrte Protagonisten aufeinander, zwischen denen sich ein Dialog der Tauben entspinnt. Ihre Gespräche bestehen ausschließlich aus Zitaten aus Referenztexten über die Gegenwartskunst und werden immer wieder unterbrochen von blutrünstigen Mordszenen, die unverhohlen auf das filmische Gore-Genre verweisen. Das Aufeinanderprallen dieser so unterschiedlichen Welten spiegelt für den Künstler auf ironische Weise „die Distanz zwischen Kunsttheorie und künstlerischer Praxis” wider. Alles in Mondo Veneziano mutet künstlich an: die Charaktere, die kaum mehr sind als bloße Karikaturen ihrer Rollen, aber auch die Stadt Venedig selbst, in der Fiktion und Realität zu verschwimmen scheinen. Gedreht wurde der gesamte Film im Süden Luxemburgs in einer Filmkulisse aus dem Jahr 2001 die 2005 kurz vor dem Abriss stand. So präsentiert Antoine Prum dem Betrachter mit einem maliziösen Augenzwinkern ein „Venedig in Luxemburg”. Nach der Präsentation in Venedig wurde Mondo Veneziano auf zahlreichen Ausstellungen und Filmfestspielen gezeigt.