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Robert Morris (1931, Kansas City, Missouri – 2018, Kingston, New York) ist eine Schlüsselfigur der Kunstgeschichte nach 1960. Im Gegensatz zu einer Überblicksausstellung, die zahlreiche beispielhafte Arbeiten versammelt, um von der Vielfalt eines Werks zu sprechen, ist Robert Morris. The Perceiving Body in sieben separate Räume gegliedert, die jeweils einzelne Installationen oder Gruppen verwandter Objekte zeigen.
In den 60er und 70er Jahren fertigte Morris Werke, die heute Teil des minimalistischen und postminimalistischen Kanons sind. Diese Arbeiten thematisierten vor allem Prozesse der Herstellung und des Betrachtens. Sie wurden von Morris selbst (und später auch von anderen) mit Materialien und Methoden hergestellt, die in der Bauindustrie üblich sind. In formaler Hinsicht vermeiden diese Objekte die Konventionen der modernistischen Abstraktion und beruhen stattdessen auf der Aktivierung einfacher Prinzipien, wie dem der Wiederholung, der Veränderung der Reihenfolge oder des Zufalls. In ihren Größenverhältnissen bewahren sie stets eine unmittelbare Beziehung in menschlichem Maß zwischen sich und dem Körper des Künstlers bzw. des Betrachters – dem „wahrnehmenden Körper“, auf den der Titel der Ausstellung anspielt. Dieses Unterstreichen einer Begegnung – zwischen dem Subjekt und dem Objekt – wurzelt in einem künstlerischen Umfeld von Performance und Tanz, mit dem Robert Morris eng zusammengearbeitet hatte. Direkt auf dem Boden liegend sind sie zwar anti-monumental, doch sind sie auch groß genug, ihren Raum vollständig durch Konfrontation, Behinderung oder Einmischung zu aktivieren.