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Das Museum für moderne Kunst Luxemburg wollte von Anfang an, dass ein Fotograf auf der von I. M. Pei konzipierten Baustelle des Museums anwesend ist. Diese Carte Blanche, die Pierre-Olivier Deschamps gewährt wurde, war nicht nur zu Werbezwecken gedacht, sondern das Mudam wollte, dass ein Standpunkt ausgedrückt wird, der dem Fotograf eigen ist.
Pierre-Olivier Deschamps traf strenge Entscheidungen. Er mischte Farbbilder und Schwarzweißaufnahmen und beschränkte sich auf ausschließlich vertikale Bilder, einen ebenso präzisen wie ruhigen Ansatz, die manchmal dazu führt, seltene schrille Farbtöne hervorzuheben. Dies ermöglichte ihm, die Frage nach der Bedeutung von Frontalität zu stellen, nach Winkeln zu suchen, welche die Lichtarbeit in den Volumen hervorheben, sich dem Bau einer Treppe, wie der Entwicklung einer Skulptur zu nähern, oder die Art und Weise, wie ein Glasdach den Raum umgestalten kann, zu dokumentieren.
Da es hier nicht mehr darum geht, eine Baustelle oder ein Gebäude zu beschreiben – obwohl die dokumentarische und informative Dimension präsent bleibt –, werden eher die Worte eines Architekten, ein Künstler im Dienste anderer Künstler, in Bilder gefasst.
– Christian Caujolle