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Ständig sind wir dabei, unsere Wirklichkeit neu zu erfinden, indem wir unsere Wahrnehmung auf veränderte Weise interpretieren. Ereignisse, deren Spuren zu ikonenhaften Bildern geronnen sind, bilden den Ausgangspunkt für viele Geschichten und Mythen.
So begreifen wir die Welt durch ihre Verbildlichung, die mitunter, oft sogar, zu weit geht. Diese vermeintliche Lesbarkeit der Wirklichkeit ist das Ergebnis einer planvollen Inszenierung, die unsere unmittelbare Wahrnehmung überlagert, wobei wir uns aus diesem Gewirr unser Verhältnis zur Realität kreieren. Schon in der griechischen Tragödie wurden die bedeutendsten Ereignisse nachgespielt, in der Historienmalerei werden lediglich Behauptungen aufgestellt und das Kino ist in der Lage, unser Erinnerungsvermögen zu verzerren und zu beschönigen.
In Replay geht es nun um die Durchlässigkeiten zwischen dem Dokumentarischen, der Fiktion und den Szenarien sowie um die Wahrnehmungsverschiebungen und Wahrnehmungsunsicherheiten, die sie beim Betrachter auslösen.