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Thea Djordjadze

Our Full

Thea Djordjadzes Installationen und Skulpturen entstehen aus einfachen und „armen” Materialien, die die Künstlerin im Bereich der traditionellen Skulptur oder in ihrem alltäglichen Umfeld findet, wie Holz, Ton, Gips, Glas, Stoff oder Stahl. Ihre Arbeiten scheinen von zerbrechlicher, vergänglicher Natur zu sein, wie für den Moment geschaffen, mit einer gewissen Offenheit, der die Künstlerin erst im Moment der Ausstellung ihren letzten Schliff und ihre gültige Form gibt, so dass sich in ihnen der Prozess ihrer Herstellung wie auch ihre Zeitlichkeit abzeichnen. Weit davon entfernt, geschlossene, vollendete Formen zu sein, erscheinen die Arbeiten von Thea Djordjadze wie „Gesten,” die sich nur augenblickshaft in den Ort ihrer Ausstellung einschreiben.

In der Kombination von geometrischen und amorphen Formen verweisen die Arbeiten von Thea Djordjadze oft andeutungsweise auf Dinge, die dem Betrachter wie vertraut erscheinen aus den Bereichen der häuslichen Gerätschaften, der Architektur oder der musealen Präsentation, als Sockel oder Vitrine. Djordjadzes Arbeiten basieren auf einem intuitiven Herangehen an den Raum, dem sie sich als Ort spürbarer Ereignisse stellt, so wie sich der Betrachter ihm in ebenso intuitiver Weise nähern sollte. Um ihr Verfahren zu erklären, bezieht sich Djordjadze oft auf die Poesie, bei der die Beziehungen der Wörter untereinander, die Art, wie sie aufeinander folgen und auch ihre Position auf der Seite oft ebenso wichtig sind, wie ihr einfacher Wortsinn. Auf ähnliche Weise interessiert sich die Künstlerin für die Zwiesprache, die sich zwischen ihren einzelnen Arbeiten, dem Raum ihrer Ausstellung und dem Erleben des Betrachters entspinnt.

Die Ausstellung our full, die in Zusammenarbeit mit der Malmö Konsthall in Schweden und der Kunsthalle Lingen in Deutschland entstand, steht emblematisch für diese Herangehensweise. Für diese drei Ausstellungen hat Thea Djordjadze eine Reihe von Werken geschaffen, derer sie sich für jede Etappe stets neu und immer im Hinblick auf den Ort bedient. Jede dieser drei Präsentationen erscheint daher als vergängliche Zusammenstellung im jeweiligen Ausstellungsraum.

Thea Djordjadze wurde 1971 in Tiflis, Georgien, geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Credits

Kuratoren:
  • Meike Behm, Jacob Fabricius, Christophe Gallois