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William Kentridge (*1955, Johannesburg) entwickelt seit über vier Jahrzehnten ein vielschichtiges, auf Zeichnungen basierendes Werk, das Animationsfilme, Performances, Theater und Opern umfasst. Diese Ausstellung zeigt erstmals Kentridges künstlerische Produktion im Zusammenhang mit seinen Arbeiten für Bühne und Oper. Die Ausstellung ist Teil des red bridge project, einer Zusammenarbeit des Mudam Luxembourg, der Philharmonie Luxembourg und des Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg.
Kentridge wurde bekannt durch seine Zeichentrickfilme, für die er Kohlezeich-nungen einem charakteristischen Prozess von Ausradieren und Überdecken unter-zieht. In einem dynamischen Spiel zerlegt er in seiner Kunst Bildformen und setzt sie wieder zusammen und springt dabei auch noch zwischen den Medien und Disziplinen hin und her. Seine Arbeit hat einen deutlich erzählerischen Charakter in ihrer Behandlung von Themen zur Geschichte, zur Zeit und zu den Absurditäten einer Welt der großen Gewissheiten, die Kentridge stets aus der Perspektive seiner südafrikanischen Heimat behandelt.
Gezeigt werden Zeichnungen, Skulpturen sowie Klang- und Filmarbeiten, in denen sich die beständige Reflexion des Künstlers über Geschichte und Subjektivität zeigt sowie darüber, wie sich Bedeutung durch Bilder, Sprache, Klang und Zeit konstruiert. Für Kentridge ist die Zeit eine historische, geologische, kinematografische und, im Besonderen, die in seinem Atelier verbrachte Zeit.