–
Die amerikanische Künstlerin Lisa Oppenheim (1975, New York), die für ihr fotografisches Werk bekannt ist, wurde eingeladen, die Glasstruktur des Mudam-Pavillons zu gestalten. Die Serie von Arbeiten, die sie für diesen Anlass entwickelt hat, beschäftigt sich mit weniger bekannten Aspekten des Werks des amerikanischen Fotografen und Ausstellungskurators Edward Steichen (1879–1973, Luxemburg): Seine Leidenschaft für die Gärtnerei, die ihn dazu veranlasste, mehrere Ritterspornsorten zu züchten; die Textildesigns, die er Mitte der 1920er Jahre schuf und die von Fotografien von Alltagsgegenständen inspiriert waren; und die Szenografien, die er 1905 für Alfred Stieglitz’ Little Galleries of the Photo-Secession/291 entwarf, die er mitbegründete.
„Steichens breit gefächertes Schaffen ist in unserem Zeitalter der Hyperspezialisierung kaum noch vorstellbar“, stellt Oppenheim fest. „In dieser Ausstellung möchte ich mich eher mit Steichens Arbeitsweise als mit einem bestimmten Projekt beschäftigen. Ich beabsichtige, mit Steichens Werk das zu tun, was er sein ganzes langes Leben lang getan hat: viele Prozesse und Ideen zu verinnerlichen und dadurch hoffentlich das Verständnis dafür erweitern, was es bedeutet, ein Kulturschaffender zu sein.“
Die Ausstellung umfasst außerdem einige Werke von Steichen aus der Sammlung des MNAHA in Luxembourg, die die Rolle der Frauen in seinem Leben und Werk sowie die Art und Weise, wie er ihre Präsenz und Gesten in seine Fotografien einbezog, hervorheben. Die gemeinsam in derselben Installation präsentierten Arbeiten von Oppenheim und Steichen erschaffen ein abstraktes, subjektives und kaleidoskopartiges Porträt des „Herrn Steichen“.
Biografie
Lisa Oppenheim (1975, New York) präsentierte ihr Werk in Einzelausstellungen im Huis Marseille in Amsterdam (2024), im Museum of Contemporary Art in Denver (2018), im Museum of Contemporary Art in Cleveland (2017), im Frac Champagne-Ardenne in Reims (2015), im Kunstverein Hamburg (2014) sowie im Grazer Kunstverein (2014). Ihre Werke waren bei zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen zu sehen, unter anderem im Getty Center in Los Angeles (2024 und 2015), im Los Angeles County Museum of Art, im Guggenheim Museum in New York (2021), im Jewish Museum in New York (2021), in der Whitechapel Gallery in London (2018) oder im Museum of Modern Art in New York (2013). Ihre Werke wurden in die Sammlungen zahlreicher Institutionen aufgenommen, darunter das Getty Center in Los Angeles, das Museum of Modern Art in New York, das SFMOMA in San Francisco, das Guggenheim Museum in New York, das Centre Pompidou in Paris, das Stedelijk Museum in Amsterdam oder das Victoria & Albert Museum in London. Lisa Oppenheim lebt und arbeitet in New York.