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Faraway So Close, das Projekt von Tina Gillen (1972, Luxemburg) für die 59. Biennale von Venedig, wird vom Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean produziert. Mit der speziell für den Luxemburger Pavillon konzipierten raumgreifenden Installation nimmt das Großherzogtum bereits zum 16. Mal an der internationalen Kunstausstellung teil.
Obwohl Tina Gillens Arbeit fest in der Tradition der Malerei verankert ist, sucht sie immer wieder die Schnittstellen zu anderen Medien wie Fotografie, Skulptur, Installation und Film. Ausgangspunkt ihrer Werke sind zumeist alltägliche Bilder, die sie zu Kompositionen verarbeitet, die zwischen Abstraktion und Figuration, Konstruktion und Improvisation schwanken und sich so eine gewisse Zweideutigkeit bewahren. Ihre jüngste Arbeit verlässt den traditionellen Rahmen der Leinwand, um die Beziehungen zwischen Bildfläche und dreidimensionalem Raum zu erforschen.
Faraway So Close versteht sich als raumgreifendes tableau vivant, in dem die vielfältigen Beziehungen zwischen Innenraum und Außenwelt reflektiert werden. Die Installation nimmt die Form einer von gemalten Filmkulissen inspirierten Rauminszenierung, in der mehrere der im Werk der Künstlerin wiederkehrende Themen wie Architektur, Landschaft und das Anthropozän behandelt werden. Zudem werden neue Gemälde und weitere ortsbezogene Werke entstehen, die in einen Dialog mit dem historischen Standort der Sale d’Armi im Arsenale und dem weitläufigeren Kontext der Biennale treten.
Die Ausstellung wird von einem Forschungsprojekt mit dem Titel Forms of Life begleitet, bestehend aus monatlichen Seminaren an der Royal Academy of Fine Arts Antwerpen, an der Gillen Malerei unterrichtet, und einem Workshop in Venedig während der Biennale.
Das Mudam Luxembourg wurde vom Kulturministerium als Projektträger mit der Organisation der offiziellen Teilnahme des Großherzogtums Luxemburg an der 59. Biennale von Venedig beauftragt.
Biografie
Tina Gillen (1972, Luxemburg) präsentierte Einzelausstellungen im BOZAR in Brüssel (2015), im Mudam Luxembourg (2012), im M Leuven in Löwen (2010) und in der Galerie Nosbaum Reding in Luxemburg, die sie seit 2001 vertritt. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt, unter anderem im Mudam Luxembourg (2009, 2010, 2018), im Künstlerhaus Bethanien in Berlin (2012), im Mu.ZEE in Ostende (2010), im Wiels in Brüssel (2009), im M HKA in Antwerpen (2007) und bei Platform Garanti in Istanbul (2004). Zwei Monografien dokumentieren ihre Arbeit: Echo (MER. Paper Kunsthalle, 2016) und Necessary Journey (Hatje Cantz, 2009). Sie lebt und arbeitet in Brüssel.