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Collection Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, Mudam Luxembourg
Eppur Si Muove

Art and Technology, A Shaped Sphere

Die Ausstellung Eppur si muove (Und sie bewegt sich doch!) ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Mudam und dem Musée des arts et métiers in Paris. Sie beschäftigt sich mit den vielfältigen Querverbindungen zwischen bildender Kunst und Technik sowie mit dem bedeutenden Einfluss, den die Geschichte von Wissenschaft und Technik auf die zeitgenössischen Künstler hat.

Bespielt wird die gesamte Ausstellungsfläche des Mudam Luxembourg mit etwa 70 Leihgaben aus den prestigeträchtigen Sammlungen des Pariser Museums, die aus der Zeit von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis heute stammen. Hinzu kommen mehr als 130 Werke von Künstlern, die sich mit den von ihnen thematisierten Konzepten und dem, was sie erfahrbar machen, aber auch durch ihre Herstellungs- und Kooperationsweisen mit Fragen auseinandersetzen, die Technik und Wissenschaften schon seit Jahrhunderten umtreiben.

Den Auftakt der Ausstellung bildet eine Erinnerung an das emblematische Pendel Léon Foucaults, der – wie der Künstler Piotr Kowalski betonte – „als erster auf physikalische Weise die Kreiselbewegung der Erde nachgewiesen hat”. Die Schau besteht aus den drei Sektionen „Die Vermessung der Welt”, „Die Enttarnung der Materie” und „Innovationen in der Praxis”, von denen jede einer thematisch aufgebauten Raumfolge auf einer der Museumsetagen entspricht. Dabei werden so unterschiedliche Themenbereiche wie die Himmelsmechanik, die darstellende Geometrie, Raum- und Zeitmessungen, die Beobachtung des unendlich Großen wie des unendlich Kleinen, Licht-, Schall- und elektromagnetische Wellen, Werkzeuge, Energie und Kybernetik als Facetten einer Welt angesprochen, die der Mensch seit jeher zu verstehen und zu formen sucht.

Durch den Dialog, den die Ausstellung Eppur si muove anstößt, bringt sie auch die Entwicklung zweier oft künstlich voneinander getrennter Bereiche auf den neuesten Stand. Befreit von der Vorstellung einer autonomen Kunst führen die hier ausgestellten Kunstwerke die Bedeutung von Forschung, Kooperation, Experimenten, Instrumentarien sowie von technischen und wissenschaftlichen Kenntnissen für den kreativen Prozess an sich vor Augen. Wie eine spiegelbildliche Entsprechung verkörpern die technischen Objekte des Musée des Arts et Métiers über ihre Formschönheit hinaus auch Intuition und Kreativität, die jeder wissenschaftlichen Forschung innewohnt. Dadurch wird in dieser neuartigen Ausstellung der Umriss eines „gemeinsamen Raums” sichtbar, den sich die Künstler mit den Ingenieuren und Wissenschaftlern teilen: Es ist ein Raum sich kreuzender, singulärer und einander ergänzender Blicke auf die Gegenwartswelt.

Begleitend erscheint ein Katalog mit mehreren eigens zu den Fragestellungen der Ausstellung erarbeiteten Essays. Zusätzlich wird ein internationales Symposium unter der Leitung von Patricia Falguières, Professorin an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS), ausgerichtet, das mit Unterstützung des Fonds National de la Recherche und in Kooperation mit dem Cnam Lorraine, der Universität Luxemburg sowie dem Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) stattfindet (15. bis 17. Oktober 2015).

Während der Ausstellung beherbergt Mudam CoRobots, ein Projekt des Interdisciplinary Center for ICT Securtity, Reliability and Trust (SnT) in Zusammenarbeit mit der Stadt Luxemburg.

Dauer: Mittwoch bis Freitag 14.00-18.00 Uhr
Vorführungen: 14.30 Uhr, 15.30 Uhr, 16.30 Uhr und 17.30 Uhr
www.mudam.Lu/FR/agenda/

© CoRobots Photo: Patrice Caire

Credits

Kuratoren:
  • Marie-Noëlle Farcy, Christophe Gallois, Enrico Lunghi, Clément Minighetti (Mudam)
    Marie-Sophie Corcy (Musée des arts et métiers)

Kuratorische Assistenz:
  • Vincent Crapon (Mudam)
    Lionel Dufaux, Cyrille Foasso (Musée des arts et métiers)

Künstler:
  • Dove Allouche
    Darren Almond
    Renaud Auguste-Dormeuil
    Julien Berthier
    Michael Beutler
    Mel Bochner
    Katinka Bock
    Stanley Brouwn
    Chris Burden
    Nina Canell
    Daniel Gustav Cramer
    Attila Csörgő
    Björn Dahlem
    Edith Dekyndt
    Wim Delvoye
    Ólafur Elíasson
    Christoph Fink
    Gego
    Jochen Gerner
    Marco Godinho
    Paul Granjon
    Grönlund-Nisunen
    João Maria Gusmão & Pedro Paiva
    Wade Guyton
    Paul Harrison & John Wood
    Rebecca Horn
    Éric van Hove
    Ann Veronica Janssens
    Véronique Joumard
    Jugnet + Clairet
    Rolf Julius
    On Kawara
    Paul Kirps
    Piotr Kowalski
    Sophie Krier
    Alicja Kwade
    Bertrand Lamarche
    David Lamelas
    Vincent Lamouroux
    Katie Lewis
    Jorge Macchi
    Daria Martin
    Kris Martin
    Tatsuo Miyajima
    Kazuko Miyamoto
    Laurent Montaron
    Gianni Motti
    Carsten Nicolai
    Navid Nuur
    Lisa Oppenheim
    Damián Ortega
    Adrian Paci
    Trevor Paglen
    Nam June Paik
    Miguel Palma
    Panamarenko
    Michel Paysant
    Amalia Pica
    Julien Prévieux
    Evariste Richer
    Georges Rousse
    Thomas Ruff
    Stéphane Sautour
    Lasse Schmidt Hansen
    Conrad Shawcross
    Simon Starling
    Stelarc
    Thomas Struth
    Takis
    Jean Tinguely
    Francisco Tropa
    Guido van der Werve
    George Widener
    John Wood & Paul Harrison
    Raphaël Zarka