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Candice Breitz

Be My Soembody

Seit Mitte der Neunziger Jahre interessiert sich Candice Breitz in ihrer künst- lerischen Arbeit für das Thema der individuellen und kollektiven Identität. Die im wesentlichen mit den Medien der Fotografie und der Videoinstallation arbeitende Künstlerin stellt mit Verfahren, die den in der Musik und Literatur verwendeten Methoden des Cut-up und des Sampling ähneln, visuelle und akustische Collagen her.

Mit ihrer Serie der Monuments und der Videoarbeit King (A Portrait of Michael Jackson) untersucht die Ausstellung Candice Breitz: Be My Somebody insbesondere die Beziehungen zwischen Fans und ihren Idolen. Die fünf monumentalen Gruppenporträts stellen Fangruppen dar, die durch Aufrufe auf Fanwebseiten und in -zeitschriften ausgewählt und nach Berlin eingeladen wurden, um ihre Vorbilder Marilyn Manson, Britney Spears, Abba, Iron Maidon und Grateful Dead zu feiern. Für die Videoinstallation King bat Breitz die Fans von Michael Jackson, unter technisch professionel- len Bedingungen einzeln alle Songs des legendären Thriller-Albums zu singen. Die Beiträge der einzelnen Sänger wurden zu einem Chor vereinigt, was die individuelle Interpretation wie auch die Einheit des Gesangs unterstreicht.

Breitz stellt den anonymen Pop-Begeisterten ins Zentrum ihrer vielschichtigen Arbeit. Popmusik als Massenphänomen ist, so Breitz, längst zum Bestandteil von individuellen Identitäten geworden. Popmusik sei für viele der „Soundtrack zur eigenen Vergangenheit.“ Die Selbstdarstellung der Fans folgt hier mehr oder weniger konformistisch den Rollenklischees ihrer Vorbilder und oszilliert zwischen der Inszenierung ihrer jeweiligen Persönlichkeit und dem Verschwinden des Einzelnen in der Gruppe. Diese Ambivalenz zwischen dem eigenen Selbst und dem Anderen spiegelt sich auch im Titel der Ausstellung, Be My Somebody, der einer Textzeile eines Liedes von Marilyn Manson entnommen ist.

Candice Breitz iniziierte ebenfalls das Symposium Call + Response, das vom 25. bis zum 28. April im Mudam stattfand. Mudam bedankt sich bei Oostvogels Pfister Feyten für deren großzügige Unterstützung des Symposiums Call + Response.

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