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Tiffany Sia, ‘The Sojourn’, 2023 (detail). Collection Mudam Luxembourg. Donation 2024 – Baloise. Installation view, Art Basel Statements, 2024. Courtesy the artist, FELIX GAUDLITZ, Vienna and Maxwell Graham, New York. Photo: Choreo
Tiffany Sia

Baloise Art Prize 2024

Tiffany Sia (1988, Hongkong), Gewinnerin des Baloise Art Prize 2024, untersucht in ihrem Werk die materiellen Eigenschaften von Film und deren Einfluss auf die Wahrnehmung von Raum. In ihrem Film The Sojourn (2023), der kürzlich in die Mudam-Sammlung aufgenommen wurde, reist sie nach Taiwan, um auf den Spuren des Martial-Arts-Filmregisseurs King Hu (1931-1997) zu wandeln. Sia schreibt in ihrem Buch On and Off-Screen Imaginaries (2024), dass Hu in seinen Kultfilmen „seinen Geburtsort Bejing heraufbeschwört, den er als Kind verließ und wohin er nie wieder zurückkehren konnte, und so eine Alte Welt ins Leben ruft, an die er sich erinnert“. In den nebelverhangenen Bergen Taiwans, in denen er viele seiner Filme drehte, fand er eine geeignete Kulisse. Für The Sojourn sammelte Sia die Eindrücke von Shih Chun (1935), dem Hauptdarsteller in Hus Film Dragon Inn (1967), der wie er 1949 aus China emigrierte. Chun erzählt, wie der Nebel die Darstellung des Massivs des Hehuanshan in Dragon Inn beeinflusste. So entstand Sias visuelle Mediation mit subtilen Verfremdungseffekten: Die Bilder werden auf eine unebene Oberfläche projiziert; eine Anspielung auf die sich allmählichen verändernden Erinnerungen der Exilierten.

Biografie

Tiffany Sia (1988, Hong Kong) präsentierte ihre Werke in Einzelausstellungen im ajh.pm in Bielefeld (2023) sowie im Artists Space in New York (2021). Ihre Werke waren bei Gruppenausstellungen in der Fondazione Prada in Mailand (2023), im Museum of Modern Art in New York (2023), im Seoul Museum of Art (2022) sowie im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf (2022) zu sehen. Ihre Filme wurden bei Festivals wie dem Open City Documentary Festival in London (2024), dem TIFF Toronto International Film Festival (2024), der MoMA Doc Fortnight (2024 und 2021), dem Flaherty Film Seminar in Hamilton (2022), sowie dem New York Film Festival (2022 und 2021) gezeigt. 2024 erhielt sie den Baloise Art Prize; 2022 wurde sie mit dem George C. Lin Emerging Filmmaker Award ausgezeichnet. 2024 erschien ihre Publikation On and Off-Screen Imaginaries bei Primary Information. Tiffany Sia lebt und arbeitet in New York.

Credits

Kuratorinnen:
  • Marie-Noëlle Farcy, assistiert von Vanessa Lecomte