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Performance Ari Benjamin Meyers, Forecast (LX23), 01 + 02.07.2023, Hémicycle Luxembourg © Photo : Fabrizio Vatieri | Mudam Luxembourg
Ari Benjamin Meyers

Forecast (LX23)

Ari Benjamin Meyers bekam den Auftrag, eine neue Performance für einen unüblichen Veranstaltungsort zu entwickeln, den ehemaligen Sitz des Europäischen Parlaments (1979-1981), der heute Teil des European Convention Centre of Luxembourg ist. In diesem symbolträchtigen Gebäude, das ursprünglich für Debatten und Entscheidungsfindungen gebaut wurde, setzt sich Meyers in seiner intimen und doch intensiven Performance mit den Codes von Macht und Kontrolle auseinander. Ausgehend vom Phänomen des Wetters untersucht die Arbeit die Vorhersagbarkeit (oder deren Fehlen) und das unstillbare menschliche Bedürfnis nach Prognosen, Fortschritt und Herrschaft über unseren Planeten. Die Performance reflektiert die Klimakrise sowie die zunehmend dramatische und irrationale Beziehung zwischen Mensch und Natur, zwischen dem Menschen und seiner Zukunft auf dem Planeten. Sie verwebt eine Vielzahl historischer Fakten und legt ihre oft verborgenen Verbindungen offen, wobei die wahre Geschichte von David Buckel im Mittelpunkt steht, einem amerikanischen Anwalt, der 2018 in New York aus Protest gegen die fossile Brennstoffindustrie Selbstmord durch Feuer beging. Forecast (LX23) ist für zwei E-Gitarren, E-Bass und Performer besetzt. Obwohl die konzentrierte Aufführung nur eine Stunde dauert, stellt sie große körperliche und geistige Anforderungen an die Interpreten, die in Echtzeit versuchen, durch Meyers’ komplizierte und dichte Konstruktion aus Musik und Text zu steuern.

Meyers’ Werke erforschen Strukturen und Prozesse, die das performative, soziale und ephemere Wesen von Musik und Musikmachen neu definieren. Seine Kompositionen, Installationen, Ausstellungen und Performances stellen die Beziehung zwischen Künstler und Publikum, wie auch zwischen Performance und Wirklichkeit in Frage, wobei er die Kontexte und Strukturen der Musik mit denen der bildenden Kunst vermischt und verwischt. In jüngerer Zeit konzentrierte sich seine Arbeit auf die öffentliche und zivilgesellschaftliche Sphäre und umfasst groß angelegte gemeinschaftliche Rituale und sogar die Gründung völlig neuer Orchester in so unterschiedlichen Städten wie das deutsche Bitterfeld (als Teil des Festival Osten) oder Philadelphia, in den USA (als Teil seines groß angelegten performativen öffentlichen Kunstprojekts Rehearsing Philadelphia).

Forecast (LX23) basiert auf Material, das zunächst in anderer Form für die Berliner Volksbühne entwickelt, aber aufgrund der Pandemie nie öffentlich präsentiert wurde.

Anschauen

Ari Benjamin Meyers, ‘Forecast (LX23)’

Biografie
Ari Benjamin Meyers (1972, USA) wurde an der Juilliard School, an der Yale University und am Peabody Institute zum Komponisten und Dirigenten ausgebildet. Er präsentierte seine Arbeit an zahlreichen internationalen Veranstaltungsorten und Festivals, darunter Unlimited Night bei Art Basel (2022); Hamburger Kunsthalle (2022); Museum Abteiberg, Mönchengladbach (2022); Musée d’art et d’histoire Paul Eluard, Saint-Denis (2022); Bundeskunsthalle Bonn (2022); TheaterTreffen, Berlin (2022); MAAT, Lissabon (2021); Beaufort Triennial (2021); Urbane Künste Ruhr (2021); Neues Museum Nürnberg (2020); Schering Stiftung, Berlin (2020); MCA Santa Barbara (2019); Kunstverein Kassel (2019); OGR Turin (2019); VAC Foundation, Moskau (2019); Frac Franche-Comté (2019); Pinault Collection, Punta della Dogana, Venedig (2019); Liverpool Biennial (2018).

Credits

Ort:
Plenarsaal: 1, rue du Fort Thüngen, 1499 Luxemburg
Kuratorin:
  • Joel Valabrega

Performance von:
Ari Benjamin Meyers
Musik von:
Ari Benjamin Meyers
Text von:
Ari Benjamin Meyers und Wannes Gyselinck

Performer:
Laura Eichten
E-Gitarre / Bandleader:
Jan Terstegen
E-Gitarre:
Heidi Heidelberg
Bassgitarre:
Carsten Hein

Kostüme:
Lea Søvsø
Künstlerische Assistenz:
Anna Lucia Nissen
Dramaturgie:
Hermann Müller

Forecast (LX23) wurde von Ari Benjamin Meyers konzipiert und von Mudam Luxembourg – Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, dem Kunstmuseum Liechtenstein und Arta Sperto, Genf, koproduziert.

Dieses Projekt wurde durch die Unterstützung des European Convention Center Luxembourg ermöglicht.