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Vue de l’exposition "After Laughter Comes Tears", Mudam Luxembourg 13.10.2023 – 07.01.2024  © Photo : Fabrizio Vatieri | Mudam Luxembourg
After Laughter Comes Tears

Gruppenausstellung

A performative exhibition in four acts

After Laughter Comes Tears ist eine experimentelle Ausstellung welche dem Thema der Performance gewidmet ist, und die zweite Ausgabe der Mudam Performance Season, eine Ausstellungsreihe welche 2021 begonnen wurde. Als „performative Ausstellung“ konzipiert, wird After Laughter Comes Tears die Arbeiten von vierunddreißig Künstlern präsentieren, die in den Disziplinen der Performance, der Installation und des Videos arbeiten. Betitelt nach dem Song der amerikanische Soulsängerin und Songwriterin Wendy Rene aus dem Jahr 1964, „After Laughter“, präsentiert sich die Ausstellung wie eine Theateraufführung in vier Akten: Prolog, 1. Akt, 2. Akt, 3. Akt, 4. Akt und Epilog. Indem das bewegte Bild und die Installation, ebenso wie die Ausstellung selbst mit ihrer Szenografie als performative Objekte verstanden werden, schlägt die Ausstellung eine begriffliche Erweiterung der Performance vor. Zudem verankert sie die Disziplin der Performance im Museum, wo sie sonst nur bei Gelegenheit und in kurzem zeitlichen Rahmen gezeigt wird.

Ausgangspunkt der Ausstellung ist das in dieser Spätphase des Kapitalismus in vielen Gesellschaften vorherrschende Gefühl von Stillstand und Ärger. Es wird umfangen von den Ängsten einer Generation, die sich der Klimakrise ausgesetzt sieht, dem Niedergang des von neoliberaler Politik ruinierten Wohlfahrtstaates und dem Anstieg von Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremen Parteien weltweit, was von den überall on- und offline auftauchenden Fake-News unterfüttert wird. Mit einem theatralischen Ton, der zwischen Humor und Drama hin- und her pendelt, entfaltet sich in After Laughter Comes Tears eine Erzählung, die zu und von Körpern spricht, von der Politik und ihrem schwierigen Verhältnis zueinander unter den Bedingungen des Kapitalismus. Arbeiten junger Künstler im Dialog mit denjenigen etablierter Künstler werden auf die in die Krise geratene gegenseitige Anteilnahme blicken und auf tief verwurzelte Vorstellungen von Normalität und werden versuchen, stereotype Herangehensweisen an soziale und biologische Normen sichtbar zu machen und zu hinterfragen.

Ist das Lachen die beste Medizin, um die Verzweiflung zu mildern? Humor und manchmal auch der Zynismus sind eine weit verbreitete Methode im heutigen Internet, wo Memes und Gifs für einen bestimmten Humor verwendet werden, der einem allgemein verbreiteten Sinn für Sarkasmus folgt. Mit dem ironischen Ton einer desillusionierten Generation und vor dem Hintergrund einer langen Geschichte des satirischen Widerstands bietet die Ausstellung dem Spiel mit Spannungen und Brüchen eine Bühne, wo das Komische untrennbar mit dem Tragischen verbunden ist. Die populäre Tragikomödie als Theatergenre geht zurück auf die Anfänge der Performance an sich. Sie spricht den Sinn für Drama an wie für den Ausdruck von Empfindungen und ist als Achterbahn der Gefühle eine ganz physische Erfahrung. Grimassen und körperliche Antworten auf Furcht, Erschöpfung, Wut, Ekel, Zuneigung und Genuss – Gefühle, die verschmelzen und die jeder von uns kennt werden auf je unterschiedliche Weise ausgedrückt, je nach individuellem oder gemeinschaftlichem Hintergrund. Wie der Humor sind sie nicht nur intuitive, persönliche Reaktionen, sondern hängen auch vom sozialen und kulturellen Kontext ab.

Dies im Sinn, zielt die Ausstellung darauf, zu untersuchen, wie wir in Körper und Geist auf das Drama reagieren, das wir derzeit durchleben. Welchen Einfluss hat der Kapitalismus darauf? Ist Achtsamkeit und Selbstfürsorge die einzige Antwort? Was wird für förderlich für die Gesundheit gehalten, wer gilt als schön? Welche Körper werden gerühmt, welche werden lieber im Unsichtbaren gehalten? Welche Körper werden gepflegt, und wer sorgt für diese Pflege? Wie sorgen die Vernachlässigten für sich selbst? Die Künstler in dieser Ausstellung haben alle eine jeweils sehr eigenwillige Herangehensweise an Begriffe wie Fürsorge oder Normativität, für sie ist der Körper an und für sich politisch und Teil des Kollektivs. Sie werden sich mit der Beziehung zwischen Körper und Geist auseinandersetzen und mit Wohlwollen und Witz die Abscheulichkeit unseres Fleisches feiern, die Erschöpfung annehmen und über die Erotik nachdenken.

Um ein konventionelles Ausstellungskonzept zu vermeiden, schafft After Laughter Comes Tears einen dynamischen Ausstellungsraum, der sich im Laufe der Zeit verändert und dem Besucher eine Vielzahl von Erfahrungen bietet. Während der Ausstellung aktivieren die Werke auch durch Performances oder durch eine aktive Beteiligung der Besucher, die dazu ermutigt werden, die passive Rolle, die von ihnen in kulturellen Einrichtungen allzu oft erwartet wird, hinter sich zu lassen. Das Publikum stellt sich so in den Mittelpunkt eines kollektiven Denkprozesses, der außerdem von dem reichhaltigen begleitenden Programm anregt.

Performancen

12. Oktober / Vernissage

Cem A., Sticker vendor comes to Mudam
Lukáš Hofmann, Long story short.
Taus Makhacheva,
ASMR Spa

13. Oktober
Taus Makhacheva, ASMR Spa

14. Oktober / Museumsnacht
Taus Makhacheva, ASMR Spa
Lukáš Hofmann, Long story short.

29. Oktober
Ndayé Kouagou, 4 dogs and a plum

3. + 4. + 5. November
Jean-Charles de Quillacq, The Stand-In

9. + 10. Dezember
Taus Makhacheva, ASMR Spa

17. Dezember
Anna Franceschini, JET SET

7. Januar
PRICE, I Try My Tongue (sequences)

Credits

Ort:
Mudam Ausstellungsräume Ebene 0
Miniguides:
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Audioguides:
Kuratorinnen:
  • Joel Valabrega und Clémentine Proby

Assistiert von:
  • Nathalie Lesure und Fanny Wateau

Künstler·innen:
  • Cem A.
    Monira Al Qadiri
    Panteha Abareshi
    Kate Cooper
    Pauline Curnier Jardin
    Jesse Darling
    Stine Deja
    Omer Fast
    Anna Franceschini
    Guan Xiao
    Sidsel Meineche Hansen
    Lukáš Hofmann
    Christian Jankowski
    Chris Korda
    Ndayé Kouagou
    Ghislaine Leung
    Isaac Lythgoe
    Taus Makhacheva
    Diego Marcon
    Jacopo Miliani
    Marie Munk
    Chalisée Naamani
    Agnieszka Polska
    PRICE
    Jean-Charles de Quillacq
    Mika Rottenberg
    Julika Rudelius
    Dorian Sari
    Sin Wai Kin
    Shinuk Suh
    Martine Syms
    Mungo Thomson
    Cajsa Von Zeipel
    Artur Żmijewski

Szenografie:
  • Matilde Cassani Studio
    (Matilde Cassani, Leonardo Gatti, Cecilia da Pozzo)
    Caro: a thing of softness Kissen von Alessandro Cugola und Joseph Rigo

Lichtdesign:
  • Mike Evers - Theatermachine
    Assistent:
    Benno Barends - Theatermachine

Mit Unterstützung von:
Dank an:

Diese Ausstellung enthält stroboskopische Lichteffekte welche bei Menschen mit lichtempfindlicher Epilepsie Anfälle auslösen können. Einige Werke sind aufgrund sensibler Inhalte nicht für jeden Besucher geeignet.